Noch ist es nur eine Idee

NEUERBURG. Wenn die Verbandsgemeinde Neuerburg das Kombi-Bauprojekt Rathaus, Kläranlage und Feuerwehrhaus realisiert - wie sehen die Rahmenbedingungen der Förderung aus? Diese Frage zu klären, reiste Bürgermeister Norbert Schneider nach Mainz. Zuvor gab es im VG-Rat heftigen Streit.

Die einen sind dafür (dass erst einmal geprüft wird, ob die Sache wirtschaftlich machbar ist), die anderen sind dagegen. Die ehrgeizige Idee, in Neuerburg nicht nur ein neues Rathaus zu bauen, sondern es gleich mit einer Kläranlage und einem Feuerwehrhaus für die Stützpunktwehr zu kombinieren, sorgte in der jüngsten Verbandsgemeinderatssitzung für Zündstoff.Die CDU lehnt das Projekt kategorisch ab. Schließlich habe man in Neuerburg ein erst 25 Jahre altes Verwaltungsgebäude. Das könne man schließlich nicht einfach abreißen, nur weil es sanierungsbedürftig sei. Überhaupt sei die Idee eines Neubaues völlig daneben, finden die Christdemokraten. Schließlich zähle die VG Neuerburg auch nicht gerade zu den finanzstärksten Kommunen, und da gebe es dringendere Projekte zu realisieren.Dabei ist noch nichts entschieden. Gestern reiste Bürgermeister Norbert Schneider (parteilos) nach Mainz, um die Rahmenbedingungen für ein solches Projekt abzustecken.Den Befürwortern des Projekts im Rat (UBM, Liste Klein und SPD) erscheint eine Realisierung nicht abwegig. Denn es würde sich um ein Pilotprojekt handeln, das so noch nirgends realisiert wurde. Für ein "gewöhnliches" Rathaus wären wohl kaum entsprechende Fördergelder locker zu machen. "VG kompakt" - wie das Projekt offiziell heißt - jedoch wäre nach Auffassung von Verwaltung und Ratsmehrheit nicht nur innovativ, es würde zudem als so genanntes Public Private Partnership-Modell (PPP) realisiert. Das heißt, die VG als Bauherrin würde sich einen privatwirtschaftlichen Partner an die Seite holen, um das Vorhaben zu verwirklichen. Anderenorts hat diese Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und öffentlicher Hand gut funktioniert, beispielsweise beim Neubau der Gemeindehalle in der Irrel Mitte.Stadt spielt den entscheidenden Part

Nach Auffassung von Norbert Schneider würde auch die Stadt Neuerburg städtebaulich von einem solchen Projekt profitieren. Und nicht zuletzt - führte SPD-Fraktionschef Hans-Leo Hunewald ins Feld - könnte bei der nächsten Verwaltungsreform auch Neuerburg als Standort profitieren. Hunewald mahnte, die Zukunftsperspektiven der Verbandsgemeinde im Blick zu halten.Skeptisch wie seine eigene Partei hingegen sieht Neuerburgs Stadtbürgermeister Hans Heinen (CDU) das Vorhaben. Aus Ingenieurssicht betrachtet sei das Projekt zwar "nach wie vor interessant", aber nichts für Neuerburg. Es sei nicht nur zu teuer. Der vorgesehene Standort "Frauwies" liege auch noch weiter außerhalb als das jetzige Rathaus. Und der Stadt kommt ein entscheidender Part zu bei dem Ganzen. Verweigert sie das Baurecht, können die Pläne ad acta gelegt werden.Doch soweit ist es noch nicht. Ebenso wenig, wie sich schon konkrete Kosten beziffern lassen, ist eine Entscheidung gefallen, ob und was überhaupt umgesetzt wird. So wehrte sich die Verwaltung denn auch dagegen, ihr "das Denken zu verbieten", denn die CDU macht mit ihrer bislang kategorischen Ablehnung deutlich, dass sie das Vorhaben lieber heute als morgen in der Schublade verschwunden sähe.

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