Noch sind alle Kampfjets da

Noch ist in Spangdahlem alles beim Alten: Zum angekündigten Abzug von 18 Kampfjets und rund 600 Soldaten wird es frühestens 2010 kommen. Denn erst dann entscheidet der amerikanische Kongress über eine Umstrukturierung des Luftwaffenstützpunkts.

 Noch sind in Spangdahlem 42 F-16 stationiert. Das wird sich wohl ändern. Foto: TV-Archiv/Harald Jansen

Noch sind in Spangdahlem 42 F-16 stationiert. Das wird sich wohl ändern. Foto: TV-Archiv/Harald Jansen

Spangdahlem. Vielleicht hat so mancher Eifeler in den vergangenen Monaten den Himmel betrachtet und erwartet, eine Veränderung festzustellen. Doch da gab es nichts festzustellen. Alles ist wie immer: Regelmäßig starten spitznasige F-16-Kampfjets von Spangdahlem aus zu ihren Trainingsflügen. Und ab und an ertönt das tiefe Dröhnen der riesigen Frachtmaschinen, die auf dem Weg zu den Krisenherden dieser Welt in der Eifel einen Zwischenstopp einlegen.

Tatsächlich ist in Spangdahlem noch alles beim Alten - und das, obwohl noch für dieses Jahr der Abzug einer F-16-Staffel angekündigt worden war (der TV berichtete). Grund für den vorgesehenen Abzug sind Sparpläne, die das amerikanische Verteidigungsministerium im Mai dem Kongress vorgeschlagen hat: Sie sehen vor, im Jahr 2010 weltweit insgesamt 250 Kampfjets auszumustern. 18 davon sind in Spangdahlem stationiert. An ihnen hängen 575 Planstellen amerikanischer Soldaten, die mit ihren Familienangehörigen derzeit in der Eifel leben.

Die Entscheidung darüber, was mit ihnen passieren soll, werde der amerikanische Kongress 2010 fällen, teilt die Pressestelle der Airbase mit. Da es sich weiterhin nur um einen Vorschlag handele, sei ungewiss, wie viele militärische oder zivile Beschäftigte und wie viele Angehörige von der Umstrukturierung betroffen wären. Die Pressestelle betont jedoch, dass - ganz egal, wie die Entscheidung auch ausfalle - der Flugplatz Spangdahlem nicht Gefahr laufe, geschlossen zu werden. Sollten die 18 Jets abgezogen werden, hätte dies auch Auswirkungen auf die interne Organisation des Luftwaffenstützpunkts: Bisher waren die insgesamt 42 F-16 in zwei Staffeln organisiert. Die verbleibenden 24 würden in einer Staffel zusammengelegt. Über bevorstehende Auftragsänderungen habe das 52. Jagdgeschwader keine Kenntnis.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch hingegen hatte im Juli bei einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass geplant sei, anstelle der F-16 andere Flugzeuge und Soldaten in der Eifel zu stationieren. Das Pentagon habe die deutsche Seite erstmals in die Planungen einbezogen. Bruchs Vorschlag an die Air-Force ist, dass Spangdahlem sich zu einem Logistikstandort entwickeln soll, wo künftig große Transportflugzeuge fest stationiert sind - natürlich mit dem dazugehörigen Personal. Das bedeute weniger Fluglärm als durch die F-16 und womöglich genauso viele Arbeitsplätze. Auch, dass in Zukunft sogenannte Drohnen - das sind unbemannte, ferngesteuerte Kampfjets - in die Eifel kommen, will Bruch nicht ausschließen. Ebenso wie die Folgen der 2010 erwarteten Entscheidung des Kongresses. Bis es soweit ist, lohnt es sich nicht, am Eifeler Himmel nach Veränderungen zu suchen.

Extra F-16-Stützpunkt Spangdahlem: Auf der Airbase Spangdahlem sind zurzeit rund 5000 Soldaten stationiert, die mit ihren 7000 Angehörigen in der Eifel leben. Zusätzlich arbeiten dort nach Angaben der Air-Force 800 Zivilbeschäftigte. Das Geschwader verfügt nach eigenen Angaben über 42 F-16-Kampfjets, 18 Flugzeuge des Typs A-10 Thunderbolt II und zwei mobile Radaranlagen. (kah)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort