Nummer sechs steht

PRÜM. Gestalterische Eigenleistung: Variante sechs für die Erschließung des künftigen Waldfriedhofs, von den Stadtverantwortlichen entwickelt, soll umgesetzt werden. Den Spontan-Beschluss fasste der Prümer Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstag.

Waldfriedhof Prüm, nächste Runde: "Nicht sehr zufrieden" sei sie nach der Ratssitzung im September gewesen, bekennt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy zu Beginn. Vor zwei Monaten (der TV berichtete) war bereits die fünfte Variante für die Zuwegung präsentiert worden. Sie hätte allerdings schmerzerregende 464 000 Euro gekostet. Damaliger Beschluss: kein Beschluss. Das muss erstens einfacher und zweitens günstiger werden, sagten sich die Prümer Kommunalpolitiker. Am Dienstag präsentierte daher Johann Thomas vom Verbandsgemeinde-Bauamt eine bereits im Arbeitskreis "Friedhof" vorgestellte Idee - und eine Lösung, auf die beides zutrifft: Denn unterhalb des Krankenhauses verläuft bereits ein geteerter Weg. Dieser könnte relativ einfach auf 4,75 Meter verbreitert werden und böte zudem Platz für 30 Parkflächen, mit einer Wendemöglichkeit am Zugang zum Kreuzweg. Thomas: "Die ganze Geschichte würde Kosten von zirka 130 000 Euro bringen." Für Markus Fischbach von der SPD-Fraktion "die billigste Variante und vielleicht auch die verträglichste". Ähnlich sehen es die anderen Fraktionen: Einhellige Zustimmung bei der CDU, "auch aus unserer Ecke volle Unterstützung für die Sache", meldet Norbert Baur von der Prümer Bürgerbewegung (PBB). Dirk Kleis verkündet die "mehrheitliche" Zustimmung der FWG. Mit einer Ausnahme, und die heißt Erich Reichertz. Der nämlich ist nach wie vor kategorisch gegen den Waldfriedhof insgesamt. Grund: "Wir alle wissen, dass ein Großteil der Bevölkerung einen Friedhof in der Nähe des Krankenhauses ablehnt."Das Feriendorf wird ausgebaut

Einer dagegen, alle andern dafür: Der Entwurf soll in die Planung gehen. Norbert Baur beantragt deshalb die Beschlussfassung: "Wir müssen das unter Dach und Fach bringen." Die Bürgermeisterin formuliert aus dem Stand eine entsprechende Beschlussvorlage: "Ist das okay so?", fragt Mathilde Weinandy in die Runde. Ist okay, sagt der Rat und nickt ab. Zweites Hauptthema in der Dienstag-Sitzung: Die Änderung des Bebauungsplans für das kränkelnde Prümer Postferiendorf. Das Bitburger Ingenieur-Büro ISU berichtet vom Stand der Planung. "Wir haben uns gefragt", sagt ISU-Chef Klaus Zimmermann, "wie kann man das von Seiten der Stadt und des Investors Gewollte unter einen Hut bringen?" Denn: Wenn das Feriendorf "mit dem verblassenden Charme der siebziger Jahre" eines Tages nicht mehr laufen sollte, muss eine Zweitnutzung her, damit dort keine Brache entsteht. Dazu soll es vorerst aber nicht kommen: Im ersten Schritt will das Post-Erholungswerk kommendes Jahr 1,5 Millionen Euro in die Renovierung und Erweiterung der 45 Häuser stecken. Für den Fall der Fälle aber planen die Bitburger eine Zweitnutzung als Wohngebiet, mit weiteren 20 Gebäuden zur "Nachverdichtung" der Siedlung. Auch hier: viel Zustimmung im Stadtrat - allerdings auch die klare Vorgabe, das Feriendorf unbedingt zu erhalten. Markus Fischbach: "Das war immerhin das erste Feriendorf der Post. Also: Erweiterung. Und nicht plattmachen."

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