Nun sind die Bürger gefragt

MALBERG. Die Ortsgemeinde Malberg wird von Mitteln aus dem Städtebau-Förderprogramm des Landes profitieren: Die Voruntersuchung für die Ortskernsanierung ist abgeschlossen und wurde von einem Planungsbüro der Öffentlichkeit vorgestellt. Nun ist es an der Gemeinde, ihre Bürger an den weiteren Planungen zu beteiligen.

Im September 2004 kam der Bewilligungsbescheid aus Mainz: Die knapp 800 Einwohner zählende Gemeinde Malberg, überregional bekannt durch das schmucke, aber teils baufällige Barockschloss, ist in das Städtebau-Förderungsprogramm des Landes Rheinland-Pfalz aufgenommen. Bereits im Vorfeld wurde von einem Planungsbüro eine umfangreiche Voruntersuchung erstellt, um vorhandene städtebauliche und architektonische Defizite auszumachen, realistische Zielvorstellungen zu entwickeln und daraus erste Ansätze für konkrete Arbeitsschritte zu formulieren. Die Ergebnisse der Voruntersuchung wurden der Öffentlichkeit in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vorgestellt. Dabei wurde jede Menge Handlungsbedarf ausgemacht. Neben zahlreichen Gebäudesanierungen im privaten Bereich sollen Parkflächen geschaffen und gestaltet, die Beschilderung und Beleuchtung verbessert sowie der Bereich "Am Neidenbach", der Kirchplatz und öffentliche Wege und Plätze attraktiver gestaltet werden. "Wie kommen wir jetzt konkret weiter?", wollten Ortsbürgermeister Friedel Hargarten (CDU) und seine Räte wissen. "Das förmliche Verfahren nach Baugesetzbuch muss eingeleitet und abgewickelt werden", stellte der leitende Baudirektor Herbert Mayer von der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) in Trier fest.Knackpunkt Gemeindeanteil

Das bedeute konkret, dass eine "Vorbereitende Untersuchung" erforderlich ist. Diese könne und sollte allerdings auf Grundlage der bereits erarbeitenden Voruntersuchung geschehen. "Auf diese Erkenntnisse kann aufgebaut werden", hieß es von Seiten des Planungsbüros. Dennoch sind weitere Bestandsaufnahmen und Befragungen erforderlich. "Ganz wichtig ist, dass die Bürgerschaft von Beginn an mit ins Boot genommen wird. Da ergeben sich Chancen für Privatleute, aber auch Verpflichtungen", führte Mayer aus. Bis Jahresmitte muss die Ortsgemeinde eine Satzung erlassen, die das Sanierungsgebiet, die vorgesehenen Arbeiten und die Finanzierung exakt festlegt. Rahmenplanung, Bildung von Schwerpunkten und planerische Ansätze müssen dann erkennbar sein. In einem Zeitraum von rund zehn Jahren sollen die Projekte dann umgesetzt werden. Knackpunkte des Vorhabens dürften zum einen die Finanzierung des Gemeindeanteils von 20 Prozent und zum anderen die Motivation der Bevölkerung sein. "Die Ortsgemeinde muss jetzt ihre Hausaufgaben machen und auf die Leute zugehen. Wenn Sie etwas bewegen wollen, muss Ihr Vorhaben in der nächsten Zeit ein ständiges Diskussionsthema im Dorf bleiben", empfahl Mayer den Malbergern. Zunächst stehen 150 000 Euro zur Verfügung. Weitere Gelder werden dann jährlich für konkrete Vorhaben ausgezahlt. Private Investitionen werden gefördert und bringen steuerliche Vorteile.

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