Nun sollen es Privatleute richten

BITBURG. (har) Den Grundstein für die Entwicklung von vier Baugebieten hat der Stadtrat Bitburg in seiner jüngsten Sitzung gelegt. Private Investoren sollen tätig werden. Auch in Stahl, wo sich Bürger gegen die neuen Baustellen wehren.

In Masholder, bei der Schleifmühle sowie in Stahl sollen es die Privaten richten: Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich zugestimmt, städtebauliche Verträge mit der Beteiligungsgesellschaft Schuh GbR für die Gebiete "Hammerwies II" in Stahl und "Brückenstraße II" in Masholder sowie mit der Volksbank Immobilien GmbH für die Gebiete "Unter'm Stahler Kopf II" in Stahl und "Schleifmühle II" im Kernstadtbereich abzuschließen. Auch angesichts des Protests Stahler Bürger, die 179 Unterschriften gegen das Baugebiet "Unter'm Stahler Kopf II" gesammelt haben, machten Bürgermeister Joachim Streit und Ratsmitglieder klar, dass das Votum für die Verträge noch keine endgültige Entscheidung ist. Der Ortsbeirat Masholder hat beispielsweise dem Baugebiet "Brückenstraße II" nur unter der Voraussetzung zugestimmt, dass das Gebiet eine zusätzliche Anbindung an die B 257 erhält. Wohl die wenigsten Bauchschmerzen hatten die Räte mit dem neuen Gebiet "Schleifmühle II". Dort sollen in drei Abschnitten rund 200 neue Baustellen entstehen. Ebenfalls wenig Probleme hatten die Kommunalpolitiker mit den Plänen zu dem neuen Baugebiet am Stahler Kopf. Dort will die Volksbank Immobilien GmbH 28 Baustellen erschließen. Zwischen dem neuen und dem bestehenden Baugebiet soll ein breiter Grüngürtel entstehen, das Oberflächenwasser soll entweder in einem Staukanal landen oder in Richtung B 50 zu einem Gewässer geleitet werden. Angesichts des Bürgerprotests verständigte sich der Rat darauf, das Gespräch mit den Stahler Anwohnern zu suchen. Dies solle weit vor der im Verfahren vorgesehenen Bürgerbeteiligung geschehen, sagte Streit. An der Politik der Stadt, dass der Stadtteil Stahl wachsen soll, ändere das aber nichts. "Die Infrastruktur ist so auf den Weg gebracht worden, dass Stahl wachsen kann", sagte Streit und erinnerte unter anderem an die Dimensionierung der Kläranlage. Stephan Garçon (SPD) beschäftigte sich eingehend mit dem Bürgerprotest. Der beruhe teilweise auf Verschwörungstheorien, sagte er. Er verwahrte sich gegen die Unterstellung, er als Rat habe etwas davon, dass beide Firmen zusammen 150 000 Euro an die Stadt zahlen wollen. Grundsätzlich ein Problem mit der Entwicklung von Baugebieten durch Private hatte hingegen Hermann-Josef Jutz (FBL). "Wir lassen uns die Schmuckstücke rauskaufen und in Erdorf müssen wir die Kohlen selbst aus dem Feuer holen", sagte Jutz. Aufgrund der schwierigeren Erschließung habe dort kein privater Geschäftsmann Interesse, Baustellen zu erschließen. Peter Wagner (CDU) vertrat eine andere Auffassung. "Ich habe kein Problem damit, wenn ein Privater Bauland erschließt." Die Stadt habe nicht genügend Geld, um ausreichend in die Erschließung zu investieren. Ein möglichst großes Angebot an Baustellen halte zudem die Preise in Schach.

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