Nur Kickeshausen stellt sich quer

ARZFELD. Die Weichen sind gestellt: Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld hat einstimmig dem Bau eines Radwegs auf der früheren Eisenbahnstrecke zwischen Jucken und Lünebach zugestimmt.

Vielleicht noch in diesem Jahr wird der erste Bauabschnitt des Radwegs Neuerburg-Arzfeld fertiggestellt. Dabei handelt es sich um das Teilstück zwischen Jucken und Arzfeld. Die Finanzierung ist so gut wie gesichert, und auch die Anrainer-Gemeinden ziehen mit - bis auf Kickeshausen. Der dortige Gemeinderat akzeptiert das Projekt zwar, allerdings möchten sich die Kickeshausener Gemeindeväter an der Finanzierung nicht beteiligen, wie Verbandsgemeinde-Bürgermeister Patrick Schnieder (CDU) erklärte. Für die 21 Kilometer lange Gesamtstrecke bedeutet dies: Die Ortsgemeinde Arzfeld beteiligt sich mit 30 000 Euro, auf Euscheid entfallen 5000 Euro, Jucken ist mit 7500 Euro dabei, Lünebach und Üttfeld mit 17 500 Euro sowie Strickscheid mit 2500 Euro. Auf Lichtenborn entfallen keine Kosten, weil die Gemeinde vor einiger Zeit bereits zur Herrichtung eines Wirtschaftswegs Geld ausgegeben hat. Heftig diskutiert wurde im Vorfeld nicht nur in Kickeshausen, sondern auch in Jucken. Laut Bürgermeister Schnieder habe der Juckener Gemeinderat ursprünglich nicht zustimmen wollen. Über einen Kostennachlass sei man schließlich doch noch zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen. Schnieder: "Hätte Jucken sich ausgeklinkt, hätte es erhebliche Probleme gegeben." Der Kickeshausener Ortsbürgermeister Theo Meyer betonte am Freitag auf TV -Anfrage, der künftige Radweg führe durch die Kernzone des Jagdgebiets. Der Rat habe das Projekt nicht blockieren wollen, aber: "Das sind die einzigen Einnahmen, die wir haben", hob Meyer hervor. Deshalb sehe man in diesem Beschluss einen Kompromiss. Pro Jahr bringe die Jagd der Gemeinde rund 2500 Euro, sagte der Ortschef, bereits jetzt habe man dem Pächter einen Nachlass von 400 Euro zugestanden. Obwohl Kickeshausen (auf diese Gemeinde wären Kosten in Höhe von 5000 Euro zugekommen) als einzige Gemeinde nicht zahlt, hat der VG-Rat das Projekt auf die Schiene gesetzt. "Wir können es uns nicht leisten, die Diskussion noch einmal von vorne zu beginnen, sonst geht es zu wie auf einem türkischen Basar", unterstrich Patrick Schnieder die Eile beim Thema. Immerhin rechne man mit einer 70-prozentigen Zuwendung des Landes, was im Endeffekt mehr als 700 000 Euro ausmache. Damit verbleibt bei den Kommunen ein Anteil von gut 300 000 Euro, von denen die VG rund 44 Prozent übernehmen wird. Mit Blick auf die Art des Ausbaus ist gleichwohl eine Reduzierung des bislang vorgesehen Standards notwendig. Demnach soll zunächst eine Befestigung mit einem Sandgemisch erfolgen, um die Kosten niedrig zu halten und dennoch eine Befahrbarkeit zu erreichen.

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