Nur das Feuerwerk lockt die Massen an

PRÜM. Die große Hitze gilt als Hauptgrund für eine durchwachsene Gesamtbilanz der Salvator-Kirmes 2003. Die Ausnahme: Am Montagabend zum Feuerwerk strömten einige Tausend Besucher zum Rummelplatz.

Das Feuerwerk zog wie erwartet die Massen an. Buden und Fahrgeschäfte florierten plötzlich, Getränke gingen im Akkord über die Theke. Die Kirmeswirte hatten eigens einen zweiten Bierpavillon aufgestellt, um dem Ansturm Herr zu werden. Zuvor hatten Gerüchte kursiert, das Feuerwerk müsse aufgrund der extremen Trockenheit und Hitze abgesagt werden. Doch wie bei der parallelen Dauner Kirmes zog auch die Stadt Prüm als Veranstalter das angekündigte Programm durch.Allerdings verstärkte die Feuerwehr Prüm die routinemäßige Brandvorsorge. Zwei Tanklöschfahrzeuge mit insgesamt sechs Mann Besatzung rücken zur Abschussstelle am "Grünen Sitz" aus. "Wir haben die Wiese vor und nach dem Feuerwerk nass gespritzt", berichtet Wehrführer Bernd Jaron. Der Feuerwerker änderte die Zusammensetzung der Raketen. Er verzichtete weitgehend auf weit streuende und lang glühende Kracher, um das Risiko niedrig zu halten. Doch auch fast ohne den besonders beliebten "Sternenhimmel"-Effekt kam die 13-minütige Choreografie gut an.

"Die Kirmes hat einen schlechten Ruf"

Weniger gut fiel das Gesamturteil vieler Gäste zur Kirmes aus. Einige wünschen sich eine Rückverlagerung der Kirmes ins Stadtzentrum, mit weniger Fahrgeschäften, aber schönerer Atmosphäre. Das Anliegen wurde vor Jahren aus logistischen Gründen verworfen, zumal der frühere Standort Teichplatz bebaut ist.

Enttäuscht ist auch Hermann-Rudolf Köppen (31) aus Lünebach: "Ich finde es lächerlich, dass eine Stadt wie Prüm nicht in der Lage ist, samstags eine Band zur Unterhaltung in die Markthalle zu bringen. Vor allem dann, wenn weder das Felsenfest in Fleringen noch die Beachparty in Nimshuscheid auf den Kirmestermin fallen." Lob kommt von Sabine Wiese (18) aus Großlangenfeld: "Schön, dass Prüm etwas bietet, wo man sich treffen und vergnügen kann. Die Kirmesattraktionen sind für eine Stadt dieser Größe ganz gut."

Thomas Becker (30) reiste eigens aus Wuppertal zur Kirmes in seiner alten Heimat: "Während des Feuerwerks hat eines der großen Fahrgeschäfte die Sicht zum Teil versperrt. Für die knappe Viertelstunde hätten die Betreiber doch wirklich mal eine Pause einlegen können."

Die drei Kirmeswirte waren dank des reißenden Absatzes am Montagabend versöhnlich gestimmt. "Der Umsatz beim Feuerwerk war der beste seit Jahren und hat vieles wett gemacht. Unter dem Strich müssen wir zufrieden sein", sagt Werner Arens. Kollege Johannes Orthen meint, dass viele ganz bewusst den Montag für den Kirmesbesuch ausgewählt haben. Markus Pint, Dritter im Bunde, bringt es auf eine einfache Formel: "Das Tagesgeschäft war nix, die Abende waren o.k.." Der Biergarten sei sehr gut angekommen.

Enttäuschung herrscht bei den Schaustellern. "Wir sind zum ersten Mal in Prüm und hatten uns wesentlich mehr erhofft", berichtet Klaus Schneider vom Fahrgeschäft "Flipper". "Nur der Montagabend - das reicht einfach nicht."

Prümer-Sommer-Abend soll wegfallen

Auch bei Imbissstand-Betreiber Otto Hündgen gingen die Einnahmen in den Keller. Seine Verbesserungsvorschläge: Der Prümer-Sommer-Abend am Donnerstag vor der Kirmes soll wegfallen, statt dessen kann die Veranstaltungsreihe eine Woche früher beginnen oder später aufhören. Außerdem soll der Kirmesmarkt am Dienstag von der Innenstadt zum Ausstellungsgelände verlegt werden.

Schießstand-Betreiber Toni Schmitt kommt seit rund 30 Jahren immer nach Prüm: "Montag war mit Abstand der beste Tag. An den Attraktionen kann der schlechte Besuch nicht gelegen haben, eher an der Hitze."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort