Nur die Ardennen stören noch

Nachdem der Beschluss über die Beteiligung an dem Ardennensteig-Projekt in der vergangenen Sitzung vertagt wurde, musste der VG-Rat Neuerburg am Donnerstagabend zu einer Entscheidung kommen. Mit 16 von 20 Stimmen gaben die Mitglieder schließlich ihre Zustimmung.

 Der erste Pflock ist eingerammt: Der VG Neuerburg beteiligt sich an dem Ardennensteig. Jetzt muss geklärt werden, welche Wanderwege dafür in Frage kommen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Der erste Pflock ist eingerammt: Der VG Neuerburg beteiligt sich an dem Ardennensteig. Jetzt muss geklärt werden, welche Wanderwege dafür in Frage kommen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Neuerburg. Das erste Problem ist der Name. Sollte sich die Verbandsgemeinde Neuerburg an dem grenzüberschreitenden Premium-Wanderweg beteiligen, so muss eine andere Bezeichnung her. Darin waren sich die Mitglieder des Neuerburger VG-Rates bereits in der vergangenen Sitzung einig, und weil es erneut zur Sprache kommt, stellte es VG-Chef Norbert Schneider noch einmal klar: "Die Bezeichnung ,Ardennensteig' ist nur ein Arbeitstitel." Der Arbeitstitel einer Kooperation, für die das Neuerburger Land nun den Segen hat. Mit deutlicher Mehrheit stimmte der Rat schließlich dem Projekt mit dem umstrittenen Arbeitstitel zu und damit auch den Kosten. Diese sind wiederum davon abhängig, mit wie viel Kilometern Wanderweg sich das Neuerburger Land in den Ardennensteig letztendlich einbringen wird. Hier sind nach Abzug der Fördermittel pro Kilometer 450 Euro an Investitionskosten für Ausstattung, Markierung, Zertifizierung und Vermarktung sowie weitere 100 Euro jährlich für die Erhaltung vorgesehen, wobei die festgelegte Höhe der Folgekosten zunächst nur für das erste Jahr gelten soll.

Einer derjenigen, die gegen die Beteiligung gestimmt haben, ist der Sinspelter Manfred Mundt (SPD). Mit Blick auf den Ardennensteig und die ebenfalls gegen seine Zustimmung beschlossene Umsetzung eines grenzüberschreitenden Wanderweg-Netzes im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark ist für Mundt "irgendwann der Punkt erreicht, wo wir mit der Wanderwegen durch sind". Für ihn liege die Priorität auf einem ausgeglichenen Haushalt.

Vor hohen Folgekosten für die Instandhaltung von landwirtschaftlich genutzten Wanderwegen, die mit dem Beschluss auf die Gemeinden zukommen könnten, warnt auch Günther Eichertz (FDP) aus Uppertshausen.

Ralf Grün, zuständiger Sachbearbeiter der VG-Verwaltung, hingegen verweist auf die Wertschöpfung, also das Geld, das Touristen im Neuerburger Land ausgeben. Und das seien immerhin 40 bis 60 Euro pro Wanderer und Tag. Zudem hätten die einzelnen Gemeinden - unabhängig vom Ratsbeschluss der VG - immer noch Entscheidungshoheit bei der Wahl der Wege, die für den Ardennensteig vorgeschlagen werden. "Wir werden die Gemeinden fragen, und wenn diese den Weg nicht freigeben, müssen wir uns einen anderen suchen", sagt Grün. "Hier wird keiner Gemeinde einfach etwas übergestülpt."

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