Nur die CDU ziert sich noch

BITBURG. Bisher gibt es zwei Bewerber um das Amt des Bürgermeisters der Stadt Bitburg. Die CDU der Stadt prüft derweil noch, ob sie selbst einen Kandidaten ins Rennen schicken soll.

Ingolf Bermes kann schweigen wie ein Grab. Der Bitburger ist nicht nur erster Beigeordneter der Stadt und damit Wahlleiter, sondern auch Chef der Kreissparkasse. Seriosität und Verschwiegenheit sind also sein Geschäft. So manch einer wäre jedoch froh, wenn Bermes vor dem 3. Mai, 18 Uhr, plaudern würde - über die Bewerber um den Posten des Bürgermeisters der Stadt Bitburg. Er wird aber nicht plaudern. So ist man bisher auf die Kandidaten angewiesen, die von sich aus "Hier" schreien, oder darauf, dass kurz vor der Wahl die CDU einen Kandidaten oder eine Kandidatin aus dem christdemokratischen Hut zaubert. Das Amt des Bürgermeisters möchte Joachim Streit erst einmal gerne behalten. Der Jurist kann dabei auf die Unterstützung seiner eigenen Liste bauen. Auch die Liste Graupeter und die FDP sehen in Streit den optimalen Mann für die kommenden Jahre. Mit Klaus Pöppich hat ein kommunalpolitischer Neuling seinen Hut in den Ring geworfen (der TV berichtete). Pöppich setzt nicht auf die Unterstützung von Parteien und Gruppierungen, sondern will es aus eigener Kraft schaffen.SPD hat Amtsinhaber zum Gespräch eingeladen

Die Sozialdemokraten der Stadt werden voraussichtlich keinen Kandidaten benennen. Sie haben Joachim Streit einbestellt, der in einer Mitgliederversammlung am Montag, 26. April, Farbe bekennen soll. "Die Mitglieder werden dann entscheiden, wie sich die SPD verhalten soll", sagt Stephan Garçon vom Bitburger Ortsverein. Drei Möglichkeiten sind denkbar: Entweder Streit wird offizieller Wahlvorschlag der SPD oder die Sozialdemokraten geben eine Empfehlung für Streit ab oder aber die SPD verhält sich neutral. Vorbei sind damit die Zeiten, wo es zwischen SPD und Bürgermeister nicht so recht klappen wollte. Der Redebeitrag "Es gibt in Bitburg ein Problem. Und das heißt Bürgermeister Streit" - so gesprochen von SPD-Fraktionschef Manfred Kürten - scheint vergessen. Spannend ist nun noch die Frage, was die Christdemokraten machen werden. CDU-Stadtverbandsvorsitzender Michael Ludwig sagte dem TV , dass man derzeit im Gespräch mit mehreren Interessierte sei. Namen wolle er aber nicht nennen. Aus Bitburg selbst werde ein möglicher Kandidat nach Ludwigs Worten aber nicht stammen. Der Stadtverbandsvorsitzende ist zuversichtlich, einen Kandidaten zu finden, und gibt auch eine Erklärung dafür, warum es einen eigenen CDU-Kandidaten geben soll: "Wenn man fünf Jahre nicht mit dem Zustand zufrieden ist, muss man reagieren." "Wenn wir uns für einen Kandidaten entscheiden, werden wir ihn erst der Mitgliederversammlung vorstellen, die letztlich entscheidet", sagt Ludwig. Diese Versammlung müsste zwischen dem 27. und dem 29. April stattfinden, um Wahlleiter Ingolf Bermes früh zu informieren, dass es einen weiteren Bewerber gibt. Zieht man die Einladungsfrist von zehn Tagen davon ab, müssten sich die Christdemokraten innerhalb der kommenden Tage auf einen Herausforderer für Streit und Pöppich einigen. Keine Bestätigung gibt es aus Reihen der Christdemokraten dafür, dass derzeit vier Bewerber bei der CDU auf dem Prüfstand stehen. Darunter soll es auch mindestens eine Frau geben. Kenner der Szene gehen davon aus, dass sich die CDU keine zweite Schlappe bei einer Bürgermeister-Wahl - wie im Duell Hermann Schlösser gegen Joachim Streit - in Bitburg leisten will. Andererseits heißt es aus den Reihen der CDU, dass man als größte Fraktion in der wichtigsten Stadt der Eifel selbstverständlich auch einen fähigen Bürgermeister-Anwärter vorweisen müsste. Sich aus dem Bürgermeister-Wahlkampf völlig raushalten wollen FBL und Bündnis 90/Grüne.

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