Oase der Ruhe mit Platz für Häuslebauer

UTSCHEID. Die Gemeinde Utscheid mit ihren Ortsteilen bildet eine Oase der Ruhe, ganz nach dem Geschmack stressgeplagter Zeitgenossen. Eine attraktive Lage vor allem für junge Utscheider, die in ihrem Heimatort bleiben und eine Familie gründen wollen.

Bauplätze waren bisher in Utscheid Mangelware. Allenfalls Baulücken gab es hin und wieder zu ergattern. Ab sofort aber heißt es: grünes Licht für Häuslebauer. Der erste Spatenstich ist getan. Bis zum Frühjahr 2005 soll das Bebauungsgebiet "Im Kalkersberg" im Ortsteil Rußdorf erschlossen sein. 13 Bauplätze stehen zum Verkauf. "Von den ersten Überlegungen, Bauland zu schaffen, bis zum Beginn der Erschließung ist viel Zeit vergangen", erklärte Ortsbürgermeister Alex Stellmes vor Behörden- und Firmenvertretern, unter ihnen Bürgermeister Norbert Schneider. Dabei hatte der Ortsgemeinderat Utscheid schon unmittelbar nach den Wahlen 1999 die Baulandbeschaffung als vordringliche Aufgabe für die kommenden Jahre bezeichnet. Um die Voraussetzungen zu schaffen, investierte die Gemeinde erheblich in die Infrastruktur. Als Beispiele nannte Stellmes den neuen Sportplatz mit Umkleidekabine, den Neubau des Dorfgemeinschaftshauses, den Ausbau der Ortsstraßen mit Kanalisation und die 2003 abgeschlossene Flurbereinigung. Zusätzlich zu den 13 Bauplätzen in Rußdorf stehen noch je fünf Grundstücke in Utscheid und Buscht zur Verfügung. Für Rußdorf gibt es einen eigenen Bebauungsplan, wobei die Gemeinde das Gelände kaufte. In den anderen Gebieten schuf der Rat über Ergänzungssatzungen Baurecht. Die Grundstücke blieben im Eigentum der Besitzer. Mit den Ortsteilen Rußdorf, Buscht, Neuhaus, Glashütte und Hamerskaul zählt Utscheid rund 520 Einwohner. Die Gemeinde hat nicht nur die reizvolle Landschaft und ihr Wahrzeichen, den alles überragenden alten Wasserturm, zu bieten. "Wichtig ist, dass sich jeder hier wohl und integriert fühlt", sagt Stellmes. Eine intakte Dorfgemeinschaft und eine breite Palette von Vereinsaktionen sollen dabei helfen. Für letztere stehen der Musikverein "Eifelland", der Kirchenchor, die DJK Utscheid, die Feuerwehr, die Frauengemeinschaft, der Segelflugverein und der Handwerkerverein. Dessen rund 80 Mitglieder - nicht nur Handwerker - haben sich Geselligkeit sowie die Pflege von Brauchtum und handwerklichen Traditionen auf die Fahnen geschrieben. Mit Stolz verweist Stellmes auf den neuen Rasen-Sportplatz: "Wegen seiner hervorragenden Eigenschaften ist er weithin bekannt, jeder Verein will hier spielen. Um den Platz beneidet man uns." In Utscheid gibt es einen Metzgerladen, eine Bank, eine Schreinerei und eine Werkstatt für Rasenmäher und Forstgeräte. Beachtlich ist das gastronomische Angebot. Zwischen vier Gaststätten kann der Gast wählen. Wegen der damals angestrebten Erweiterung wurde der stark von niederländischen Urlaubern frequentierte Campingplatz 2003 privatisiert. Der Erlös floss in den Straßenbau. Kindergarten und Schule besucht der Utscheider Nachwuchs in Mettendorf, das auch Pfarrort ist. Mit den berühmten Keltengräbern an der Ziegelei in Neuhaus hat Utscheid auch Kulturhistorisches aufzuweisen. Die Funde sind im Landesmuseum Trier und im Kreismuseum Bitburg zu besichtigen. "Die normalen Busverbindungen von und nach Utscheid sind eher mäßig. Die der Schulbusse nach Bitburg und Neuerburg sind gut", berichtet Alex Stellmes. Mit dem Auto sind die Utscheider schnell in Luxemburg (15 Minuten), Bitburg, Neuerburg und Mettendorf. "Einen Kinderspielplatz beim Dorfgemeinschaftshaus wünsche ich mir noch", blickt der Ortsbürgermeister in die Zukunft. Ansonsten wolle die Gemeinde angesichts der erheblichen Ausgaben vergangener Jahre zunächst Zurückhaltung üben. Lucky, die TV -Leseratte, freut sich über die ruhige, aber verkehrsgünstige Lage und das vielseitige Vereinsleben in Utscheid. Zum Kindergarten geht es in den Nachbarort. Das Urteil: vier Tatzen.

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