Ohne Scheuklappen

Lange Zeit war es auffällig, fast verdächtig ruhig um den Prümer Friedhof. Das große Schweigen änderte aber nichts an der Problemlage mit Bodenbeschaffenheit und Platzangebot. Der Rat hatte sich nicht von ungefähr zu einem neuen, zusätzlichen Standort durchgerungen.

Zeitweise war das Thema sogar heißer diskutiert worden als die Dauerbrenner Verkehrsführung und Kirmes-Standort. Um so erfreulicher, dass Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy und der Arbeitskreis offenbar ohne ideologische Scheuklappen der wichtigen und sensiblen Frage nachgehen, wie ein Friedhof im 21. Jahrhundert aussehen sollte. Die Lebens- und Sterbenswirklichkeit der Menschen hat sich geändert. Am starken Trend zur Urnenbestattung auch in der Eifel wird deutlich, dass sich die Infrastruktur den Vorstellungen der Menschen anpassen muss. Aus Nordrhein-Westfalen fahren die Menschen busseweise zu Krematorien nach Holland, um sich dort zu Lebzeiten über Feuerbestattungen zu informieren. Immer mehr Tote aus der Region Trier werden in einem luxemburgischen Krematorium einäschert. Wie auch immer die letzte Ruhestätte beschaffen sein soll: Jeder muss den für ihn richtigen Weg finden. Kommunen sollten die Voraussetzungen dafür schaffen. m.hormes@volksfreund.de

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