Operation im Herzen der Stadt

BITBURG. Nach Jahren des Stillstands und mehreren verworfenen Plänen rund um den Bedaplatz steht ein neues Projekt kurz vor der Umsetzung. Ein mehrstöckiges Gebäude zwischen dem Platz und der Gartenstraße könnte als Initialzündung für die Gestaltung weiterer Brachflächen wirken.

Die unbefestigte Schotterfläche zwischen Gartenstraße und Bedaplatz in Bitburg hat im Laufe der Zeit immer wieder Spekulationen hervorgerufen. Die Wohnhäuser, die auf dem Grundstück gestanden hatten, waren im Frühjahr 2000 abgerissen worden. Wenig später wurde ein Plan vorgelegt, dort eine Stadthalle mit integriertem Kino zu errichten. Dieser scheiterte ebenso wie die 2001 entwickelte Idee, an gleicher Stelle ein Ärztehaus zu bauen (derTV berichtete). Auch der Plan für ein Wohn- und Geschäftshaus ist nicht ganz neu. Er war aber zunächst nicht vorangekommen, weil der Bauausschuss eine Gesamtüberplanung des Bedaplatzes wünschte. Sie liegt inzwischen vor, wird bisher jedoch im Rathaus unter Verschluss gehalten. Dazu gehört der Bebauungsplan für das Gartenstraßen-Areal. Bisher blieb nur die Nutzung der Fläche im Herzen der Stadt als kostenloser Parkplatz. Damit soll nun endgültig Schluss sein, und dafür ist es auch höchste Zeit: Denn der Abriss wurde vor fünf Jahren mit Stadtsanierungsmitteln gefördert, was mit der Verpflichtung einhergeht, dass bis Ende 2005 an dieser Stelle etwas gebaut werden muss. Die Grundlage des aktuellen Vorhabens bildet der Teilbereich "Südlich des Bedaplatzes" aus dem rechtskräftigen Bebauungsplan. Im Auftrag eines der Grundstücksbesitzer hat die Architektengruppe Weber & Partner ein Gebäude geplant. Baubeginn ist im Frühjahr vorgesehen, der Abschluss zum Jahresende. "Eine Immobilienfirma beschäftigt sich derzeit noch mit dem Verkauf der Wohn- und Geschäftsräume", schränkt Architekt Manfred Weber ein. "Ein Teil muss vorher vermarktet sein." Die 20 Meter breite Gebäudefront zeigt zum Bedaplatz hin. Hinter dem Haus werden zunächst elf Stellplätze angelegt, die von der Gartenstraße erreichbar sind. Das Erdgeschoss (175 Quadratmeter) ist für gewerbliche Nutzung vorgesehen, die aber noch nicht feststeht. Im ersten und zweiten Obergeschoss gibt es jeweils zwei Wohnungen à 90 Quadratmeter und eine Wohnung à 60 Quadratmeter. Den Abschluss bildet ein so genanntes Staffelgeschoss: Auf dieser Etage wird aus städtebaulichen Gründen nur ein Teil der Grundfläche genutzt. So entsteht ein Penthouse mit 150 Quadratmetern Wohnung und 103 Quadratmetern Terrasse. Das Gebäude mit Flachdach kostet rund 1,2 Millionen Euro. Auf dem Nachbargrundstück könnte später dann ein weiteres Haus entstehen. Es soll sich - so die Vorstellung der Bitburger Stadtplaner - direkt an das erste Haus anschließen, damit es für den Betrachter wie ein Gebäudekomplex wirkt. Architekt Manfred Weber ist sich sicher: "Noch nie war in den vergangenen 20 Jahren ein Bauprojekt am Bedaplatz so weit fortgeschritten wie dieses."

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