Pöppcher, Prinz und Prunk

JÜNKERATH. Bei der gut besuchten Prunksitzung der Kylltalnarren machte das närrische Volk in Jünkerath dem Prinzen Reiner I. im Atrium der Graf Salentin Schule seine Aufwartung.

 Sie sorgen immer wieder für Stimmung: Die Funkengarde der Jünkerather Kylltalnarren.Foto: Anton Seiberts

Sie sorgen immer wieder für Stimmung: Die Funkengarde der Jünkerather Kylltalnarren.Foto: Anton Seiberts

Allein des Prinzen Gefolge und der Hofstaat ­ die Prinzengarde, die Höppepöppcher, die Funkengarde, die Ehrengarde, der Elferrat sowie der Kalfaktor und der Adjutant ­ hätten beinahe ausgereicht, um den Saal zu füllen; wären da nicht die närrischen Untertanen gewesen, die ebenfalls Einlass begehrten. Doch im großen Atrium und den angrenzenden Separées fand auch der letzte Narr seinen Platz.Hilmar Klein, selbst schon einmal Prinz gewesen, begrüßte als Sitzungspräsident das närrische Auditorium."Mensch bleiben" hat Priorität

Nach den "warmen Worten" seines Adjutanten Manfred Michels hob Prinz Reiner I. zur Ansprache an seine Untertanen an. Unmissverständlich machte er klar, dass seine Losung absolute Priorität hat: "Bütze, singen und viel lachen, Schabernack und Streiche machen, Frohsinn tanken ist doch klar, um Mensch zu bleiben für das restliche Jahr."Dem folgten auf dem Fuße "Die Stadtmusikanten" (Günter Cüppers und Leo Claßen), die das "warm up" übernommen hatten. Als "Doof Noss" konnte Ludger Schneider aus Blankenheimerdorf gewisse Hohlräume und daraus folgernde Erkenntnisse nicht verbergen. Mit dem "Eifler Junggesellen" war nach Jahren der Abstinenz der Jünkerather Wolli Stark mal wieder in der Bütt. Er wusste in den Tonlagen Nonsens und Kokolores alle Register zu ziehen und strapazierte damit die närrischen Lachmuskeln im Plenum arg. Als "Zwei Nixnutze" berichteten Peter Peetz und Dieter Reetz, Ripsdorf, aus ihrer Laufbahn. "Et Rita" hatte Volker Grimm, Köln, diesmal im Focus. Und wenn ein Ralf Gerresheim aus Jüchen in Jünkerath in die Bütt geht, dann kann er das wohl nur als "Flachlandtiroler" tun.Doch was wäre eine Prunksitzung ohne "stramm Beencher", die dann auch noch hoch in die Luft fliegen? Hierfür sorgten die Funkengarde (Leitung Nicole Bauschen) und die Höppepöppcher unter Leitung von Simone Bauschen. Oberkommandant Winfried Bauschen blieb beim Tanz seiner Ehrengarde der Blick auf die Rüschenhöschen ­ wenn sie denn solche an hatten ­ verdeckt. Bestiefelt und in lange Beinkleider gehüllt, mit rot-weißer Jacke und Federhut geziert, hatten die Regimentsdamen seinem Kommando zu folgen.Viel Spaß mit dem "prallen Mädel"

Die Prinzengarde (Leitung Wolfgang Lorse), ausgestattet mit Fanfaren, Trömmelchen und sonstigem Musikgerät, testete die Akustik des Jünkerather Atriums. Die Töne kamen beim närrischen Volk gut an. Ansonsten hatte der Musikverein Jünkerath-Glaadt die musikalisch-närrische Begleitung übernommen, ehe zum Finale die Showtanzgruppe Jünkerath noch einen "Flotten" aufs Parkett legte und die Prinz-Singers (Ehemalige Prinzen) ihre Stimmbänder in Schwingung brachten.Übrigens: Allen Narren in der Karnevalshochburg Jünkerath ist das pralle Mädel aus der Ehrengarde (Willi Bauer) kein Unbekanntes mehr. Winfried Bauschen hatte es als graziles Funkenmariechen ausgestattet.Unter Aufsicht von Ortsbürgermeister Rainer Helfen und Hausherr Raimund Geilenkirchen wurde das "leichte Mädchen" gewogen und soll mit 145 Kilo ­ so die Absicht von Winfried Bauschen ­ ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen werden.

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