PS-Rudel und Apfelstrudel

Im Zeichen der Ziege: Bitburg hat am Samstag das Gäßestrepperfest gefeiert. Die unumstrittenen Höhepunkte der Veranstaltung waren das Youngtimertreffen mit Preisverleihung, der längste Apfelstrudel Deutschlands und die traditionelle Taufe.

Bitburg. Kyllwasser, Nimswasser, Bohnenkraut, einige Eifelkräuter, Salz, Baltralzem und natürlich Bier: Das sind die Zutaten des Bitburger Taufwassers, welches die drei Täuflinge Margot Hoffmann, Rudolf Rinnen und Ludwig Müller zu "echt Beberiger Jungen und Mädacha" werden ließ. Mal wieder war die Taufe - bereits zum 25. Mal - der abschließende Höhepunkt eines gelungenen Gäßestrepperfests.

PS-Boliden in der Innenstadt

Bereits früh am Morgen wurde es laut in der Bitburger Innenstadt, als die Youngtimer sich ihren Stellplatz in der Fußgängerzone suchten.

Viele Besucher wurden beim Anblick von Käfer und Manta schnell in ihre Jugend zurückversetzt.

Mit großer Spannung wurde zur Mittagszeit der Rekordversuch der Backstube Flesch und der "Freunde der Bütt" erwartet. Ziel war es, den längsten Apfelstrudel Deutschlands herzustellen. In der Schakengasse ausgelegt, wurde er von Bürgermeister Joachim Streit vermessen. Das Ergebnis waren stolze 83,81 Meter: ein neuer deutscher Rekord.

Davon, dass er jedoch nicht nur lang ist, sondern auch gut schmeckt, konnten sich die Bitburger beim anschließenden Verkauf zugunsten des Vereins "Lichtblick", der schwer kranke Kinder in der Region unterstützt, überzeugen. Schon um 15 Uhr ging das letzte Stück des Giganten über die Theke.

Nass wurden nur die drei Täuflinge

Der Wettergott spielte bei der gesamten Veranstaltung mit, und so waren dann am späten Nachmittag die drei Täuflinge die einzigen Bitburger, die richtig nass wurden.

Jedes Jahr werden vom Bitburger Karnevalsverein ein bis zwei Personen ausgewählt, die sich besonders, meist ehrenamtlich, für die Stadt und ihre Bürger engagieren. "Die Taufe ist eine große Ehre, auf die man stolz sein kann", sagt Karl Bosse, den man als "Vater" dieser wiederbelebten Tradition ansehen kann. Seit Beginn vor 25 Jahren hat er nun schon 38 Bürger und intern 95 Vereinsmitglieder getauft. Aufgrund dieses Engagements, aber auch wegen seiner Arbeit in vielen anderen Bereichen, zum Beispiel dem Römerverein "Milites Bedenses", wurde Karl Bosse von Bürgermeister Joachim Streit das Ehrensiegel der Stadt Bitburg verliehen.

Wegen des Jubiläums der Taufe wurde in diesem Jahr auch gleich drei Täuflingen die Ehre dieses Brauches zuteil. Mit Margot Hoffmann stand nach langer Zeit mal wieder eine Frau auf der Bühne. Die Standesbeamtin, die in ihrer Amtszeit schon 2350 Ehen geschlossen hat, ist besonders beim Deutschen Roten Kreuz und bei den Blutspendeterminen sehr engagiert und hat sich die Ehre der Taufe mehr als verdient.

Rudolf Rinnen wurde wegen seiner Arbeit in unzähligen Ehrenämtern und seines Engagements für die Bürger der Stadt für würdig befunden.

Als Letzter wurde Ludwig "Louis" Müller zum echten Bitburger Jungen getauft. Da die Beteiligten in Bitburg nicht so sparsam mit dem Taufwasser umgehen, wurde dieser auch gleich mit dem Restwasser übergossen. Mit der Taufe zu echten Bitburgern fängt für die drei nun ein ganz neues Leben an.

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