Papier kostet nichts mehr

BITBURG. Gute Nachricht aus dem Kreistag Bitburg-Prüm. Das Gremium wird am Montag voraussichtlich eine Senkung der Müllgebühren beschließen.

Was in anderen Kreisen an der Tagesordnung ist, wird nun auch im Kreis Bitburg-Prüm Realität: Die Abfuhr der Papier-Tonnen kostet ab dem kommenden Jahr kein Geld mehr. Bisher waren ein Euro für die blaue Tonne und 6,50 Euro für den Altpapier-Container fällig. Die Müllmärkchen kosten ab dem 1. Januar 2004 für 120-Liter-Restmüll-Tonnen und 80-Liter-Abfallsäcke nur noch einen Euro statt bisher 1,50 Euro. Der 250-Liter-Kübel nehmen die Abfallbeseitiger für 1,50 Euro statt bisher für zwei Euro mit. Die Gebühren pro Tonne für in der Deponie Plütscheid abgegebenen Müll sinken von 50 auf 35 Euro. 20 Millionen Euro auf der hohen Kante

Mehrere Gründe gibt es für die Kostensenkung, die unter Punkt 8 der Kreistagssitzung am Montag im Gebäude der Kreisverwaltung in Bitburg behandelt und verabschiedet werden wird. Der wichtigste Punkt ist wohl, dass der Regiebetrieb Abfallwirtschaft inzwischen 20 Millionen Euro auf der hohen Kante hat, mit denen sich der Kreis gerüstet sieht für die Zukunft. Dieses kleine Vermögen ist so etwas wie ein Sparschwein, von dem die Nachsorgekosten der zentralen Mülldeponie des Kreises in Plütscheid bestritten werden. Und dieses Schweinchen hat inzwischen so viel Fett angesetzt, dass der Kreistag auch schon mal einen siebenstelligen Betrag dafür bereitstellen will, so dass die Trockenstabilat-Anlage in Mertesdorf doch noch gebaut werden kann. Zum guten Müll-Ergebnis beigetragen hat sicher auch die Einsicht, dass sich mit Altpapier gutes Geld verdienen lässt. Jahrelang zahlte der Kreis einem inzwischem vollständig zu einem Müll-Multi gehörenden Unternehmen rund 180 Euro pro Tonne dafür, dass der Papiermüll abgeholt wurde. Zur gleichen Zeit erhielt das Unternehmen zusätzlich rund 80 Euro für den Verkauf des eingesammelten Papiers (der TV berichtete). Inzwischen gibt es einen neuen Vertrag, der Geld in die Kassen spült, wenn hohe Preise auf dem Altpapier-Markt gezahlt werden. Auch der Kreis Daun hilft, Bitburg-Prümer Müll billiger zu machen. Ab 2004 exportieren die Vulkaneifeler ihren Abfall in die Südeifel und bezahlen dafür Geld in die Kassen des Regiebetriebs Abfallwirtschaft. Resultat: Der Kreis Bitburg-Prüm muss weniger Gebühren pro Tonne forden, um satte Gewinne einfahren zu können. Denn auch wenn die Gebühren sinken, sieht der Wirtschaftsplan immer noch einen Gewinn von 1,287 Millionen Euro für das Jahr 2004 vor. Auch bei der Senkung der Kosten für den Restmüll, hat sich die Verwaltung etwas gedacht. Sie will die Gefahr verringern, dass die blaue Tonne als Restmüll-Tonne missbraucht wird. Die 50 weniger zu zahlenden Cent pro Abfuhr sollen den Bürgern erleichtern, den Müll richtig zu sortieren. Was aber tun mit den überflüssigen Papier-Wermarken? Die können ab dem 1. Januar zurückgegeben werden, sagt Kreis-Pressesprecher Rudolf Müller. Er weist jedoch darauf hin, dass der Kreistag die Gebührensenkung erst einmal am Montag beschließen müsse, ehe diese Regelung in Kraft trete.

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