Parkplatz-Streit im Süden

BITBURG. Geschäftsleute in der oberen Heinrichstraße fürchten um die Attraktivität ihrer Läden. Grund: Durch die geplante veränderte Verkehrsführung sollen Parkplätze wegfallen.

Viele Straßen, viele Dauerparker und wenig fußgängerfreundlich. So präsentiert sich derzeit der Bereich der oberen Heinrichstraße. In einer gewagten Verkehrsführung treffen sich Franz-Mecker-Straße, Heinrichstraße, Echternacher Straße und der Kreisel an der Kreisverwaltung. Dieses Straßen-Knäuel soll der Umbau der Heinrichstraße entwirren, der Thema im Bauausschuss war (der TV berichtete). Die Planer wollen die Heinrichstraße im Kreuzungsbereich komplett umgestalten. Die Fahrbahn soll - in Blickrichtung Saarstraße - nach rechts verschwenkt werden und mit ihrer zweispurigen Fahrbahn in die Echternacher münden. Ziel des 113 000 Euro teuren Vorhabens ist es, den Verkehr aus dem Bereich Beda-Platz über die Heinrichstraße und die Echternacher-Straße an die Saarstraße anzubinden. Dort, wo sich heute noch die Fahrbahn befindet, sollte in Zukunft eine gepflasterte Fläche mit Parkplätzen entstehen. Sechs Plätze waren vorgesehen, die in Höhe des Bürohauses Pohl gebaut werden sollten. Diese Parkplätze werden aber voraussichtlich nicht gebaut. Grund: Der Bauausschuss hat befunden, dass die sechs Stellplätze gefährlich für Fußgänger sein könnten. Rückwärts ausparkende Fahrzeuge könnten beispielsweise kleine Kinder oder Kinderwagen übersehen, wurde im Ausschuss argumentiert, teilt Stadt-Pressesprecher Werner Krämer mit. Nun soll anstelle der Parkplätze eine Grünfläche entstehen. Nach dem Umbau - dem zusätzlich zwei Parkplätze in der Echternacher-Straße zum Opfer fallen würden - soll es nur noch zwei Parkplätze in Höhe des Maximiner Wäldchens geben. Das bringt die Geschäftsleute in diesem Bereich auf die Palme. Die haben in einem Schreiben gemeinsam gegen das Votum des Bauausschusses protestiert. Teilweise haben sie auch offizielle Einwände gegen das Projekt bei der Stadt geltend gemacht. Grund für die Gegenwehr ist die Befürchtung, dass Kunden aufgrund fehlender Parkmöglichkeiten die Betriebe in diesem Bereich gänzlich meiden. Die beiden bestehenden und später wegfallenden Plätze vor dem Bürohaus Pohl sind jedenfalls heiß begehrt und dauernd besetzt. "Uns wird systematisch das Wasser abgegraben", sagt eine Geschäftsinhaberin. Der Bereich der oberen Heinrichstraße werde von den Stadtgremien seit Jahren vernachlässigt. Das Projekt macht nach Meinung der Anlieger gleich mehreren Betrieben das Leben schwer. Sie alle fordern die Gremien der Stadt auf, die befassten Beschlüsse zu revidieren. Einer Mehrheit in der oberen Heinrichstraße wäre es sogar recht, wenn der derzeitige Zustand weiter Bestand haben würde. In die Diskussion um die Parkplätze hat sich auch der Gewerbeverein eingeschaltet. "Der Gewerbeverein Bitburg sieht in dem geplanten Bauvorhaben eine Existenz bedrohende Benachteiligung für das Bürohaus Pohl und die umliegende Geschäfte", schreibt Gewerbevereinsvorsitzender Herbert Scheider in einem Brief an die Stadt. Die Ersatz-Parkplätze im neuen Kurvenbereich der Echternacher-Straße/Heinrichstraße seien weder ein adäquater Ersatz noch sinnvoll. Scheider erklärt, dass die "Stadt Bitburg eine wirtschaftliche Vernichtung von Existenzen, Arbeitsplätzen sowie Ausbildungsplätzen billigend in Kauf" nehme, wenn die Änderung der Straßenführung in der geplanten Form kommen sollte. Scheider bittet darum, das Bauvorhaben noch einmal zu überdenken. Der Bauausschuss der Stadt Bitburg tagt heute, Mittwoch, um 17 Uhr, im kleinen Sitzungssaal der Stadtverwaltung.

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