Pausenbrot unter Baumhasel und Blutpflaume

BITBURG. Wenn in zwei Jahren die Pausenklingel in der Bischöflichen Grundschule Sankt-Matthias ertönt, werden die Schüler noch schneller auf den Schulhof stürmen. Denn bis dahin hat sich die kahle Teerfläche in einen Platz zum Spielen, Ruhen und Schwätzen verwandelt. Die ersten Arbeiten sind nun in vollem Gange.

"Schaffe, schaffe, Schulhof baue!", hieß es vergangene Woche in der Bischöflichen Sankt-Matthias-Grundschule in Bitburg. Statt die Osterferien faul Zuhause zu verbringen, sorgten etwa 40 Kinder mit ihren Eltern und einigen Lehrern für reges Treiben auf ihrem Schulhof. Dieser glich allerdings diesmal eher einer Baustelle. Hier ein Erdhügel, da ein paar Schubkarren, dort wurden Bäume gepflanzt, während woanders an der Teerdecke gearbeitet wurde. Aber das soll erst der Anfang sein. Denn wo bis vor kurzem noch eine etwa 3500 Quadratmeter große, ebene Teerfläche war, soll innerhalb der kommenden zwei Jahre ein vielfältig nutzbarer Schulhof mit Ecken zum Spielen, Ruhen und Schwätzen für die rund 200 Grundschüler entstehen. "Das größte Problem an der früheren kahlen Schulhof-Fläche war, dass die Kinder im Sommer keinen Schatten fanden", erklärt Landschaftsarchitekt Jörg Kaspari vom Bürgerservice. "Nun werden insgesamt 30 Bäume, Baumhaseln und Blutpflaumen gepflanzt, die auch bei intensiver Sonneneinstrahlung kühlere Ruhezonen bieten." Was das Kinderherz wohl noch etwas höher schlagen lässt, ist das in nächster Nähe zum Fußball- und Völkerballfeld geplante Großspielgerät. In einem Komplex soll es verschiedene Kletterbereiche, eine Schaukel sowie eine Rutsche vereinen. Sollte dort einmal zu viel Betrieb herrschen, können die Grundschüler auch zur Kletterwand an der Schulmauer oder zur Tischtennisplatte ausweichen. "Natürlich haben wir auch an ein Forum gedacht, das den Unterricht im Freien ermöglicht", erzählt Schulleiterin Rosemarie Lexen. Um auch die kirchliche Trägerschaft der St.-Matthias-Grundschule einzubeziehen, soll zudem ein Labyrinth als christliches Element direkt neben dem Forum eingerichtet werden. Auch der Förderverein packt an

Was sich wie eine Zusammenstellung aus dem Traum-Schulhof-Katalog anhört, steht auch finanziell auf recht sicherem Grund. "Das Geld für diese Baumaßnahmen beziehen wir aus verschiedenen Quellen", sagt Lexen. "Zum einen wurde hier der Erlös aus dem vergangenen Schulfest investiert, und zum anderen werden wir auch durch Zuschüsse des Bistums Trier und des Fördervereins des Schulzentrums St.-Matthias unterstützt." Die Bauarbeiten übernimmt der Bürgerservice, der sich in einer öffentlichen Ausschreibung als kostengünstigster Anbieter bewarb. Und mit zusätzlicher Eigenleistung von Schülern, Eltern und Lehrern beläuft sich das Finanzvolumen des gesamten zweijährigen Vorhabens auf 48 000 Euro. "Geld, das sinnvoll investiert ist", finden die engagierten Eltern. "Diese Umgestaltung war längst fällig", sagt Schulelternsprecherin Heike Brücker. "Mit den Bäumen und dem Spielgerät sind nun schon mal die ersten Schritte getan. Alles Weitere wird in den nächsten Monaten folgen." Und auch Carl Diederich, Mitglied des Schulelternbeirats und der Schulhof-Arbeitsgemeinschaft, ist froh, dass es jetzt losging: "Schließlich ist es ja auch wichtig, dass die Kinder ihre Pausen zum Entspannen oder Toben nutzen können."

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