Per Shuttle zu den göttlichen Hosen

PRÜM. Ein breites musikalisches Programm, eine gute Atmosphäre und viel Geselligkeit waren das Erfolgsrezept der vierten Prümer Kneipennacht. Zahlreiche Gäste nutzten das Angebot für eine ausgedehnte Kneipentour.

Eine gute Großveranstaltung zeichnen drei Dinge aus: Gute Musik, gesellige Atmosphäre und genügend kühles Bier. Die Kunst liegt darin, bei jedem der drei den Geschmack des Publikums zu treffen. Die Organisatoren der Prümer Kneipennacht setzten auf Vielfalt und waren somit auf der sicheren Seite: Für jeden Geschmack war etwas dabei, und die Prümer Kneipennacht war ein voller Erfolg. Zunächst zur Musik: Das musikalische Angebot ließ kaum Wünsche offen. Das Spektrum reichte von Schlager, Rock und Jazz bis hin zu südamerikanischen Latino-Klängen. Deutsche Hits aus den Sechzigern gab es von der Gruppe "Fidibus" im "Bäckerkläsjen", Kölsche Lieder von "Straight Ahead" im "Sports Pub", und in "Ulis Kochtopf" spielten "Sound of Silence" Beatles-Klassiker auf. Der "Duppborn" wurde zum Dixieland als "Schampus-All-Stars Evergreens" aus Blues, Dixie und Swing spielten. Die Jazz-Initiative Eifel hatte die Düsseldorfer Band nach Prüm gebracht. Herman Nahrings von der Initiative: "Wir wollen den Jazz nach Prüm holen und freuen uns, Konzerte hier zu organisieren." Dazu hat die Initiative bereits weitere Pläne. "Was genau, verraten wir noch nicht, aber es wird Prüm verändern", verspricht Nahrings, und die Prümer dürfen gespannt sein. Vorerst hat die Initiative das nächste Jazz-Konzert im "Duppborn" für den Dezember geplant. Derweil boten im "Treibhaus" das Duo "Freaky Voices" professionelle Unterhaltung mit Keyboard und akustischer Gitarre. "Los Banditos" aus Köln versorgte die Gäste des "Karlinos" mit heißblütigen Rhythmen aus Mittelamerika. Eingefleischte Rocker waren bei der Gruppe "Airbag" im "Zum Warsteiner" richtig, und im Festzelt auf dem Ausstellungsgelände gab es Coverrock der Gruppe "Pants Divine" (göttliche Hosen). Die Band aus der Region spielte Rock-Klassiker und aktuelle Hits. Das Zelt lag zwar etwas abseits der Kneipen, war jedoch mit dem Shuttle-Bus leicht zu erreichen. Gegen elf war auch hier die Hütte voll. Manuel Linden aus Winterspelt fand die Kneipennacht gelungen: "Am Anfang war in der Stadt mehr los als hier, aber Pants Divine geben das Startsignal für das Festzelt." Ab Mitternacht legte auf dem Ausstellungsgelände DJ Andy Clormann auf.Nicht alle fanden drinnen ein Plätzchen

Zu einem markanten Erkennungszeichen der Prümer Kneipennacht könnten die so genannten Schwedenfeuer werden. Die brennenden Baumstämme links und rechts vor den Eingängen signalisierten den Gästen die nächste Schenke und gaben der Veranstaltung eine besondere Atmosphäre. Die Schwedenfeuer waren nicht zuletzt auch jenen willkommen, die draußen in der Kälte warten mussten, denn nicht alle fanden in den überfüllten Kneipen ein warmes Plätzchen. Gastwirt Markus Pint wartete eigentlich mit einer "Über-30-Party" auf, erklärte jedoch kurzerhand: "Ach was, hier kann jeder rein" - zur Freude der draußen Frierenden. Und je später der Abend wurde, desto nützlicher waren die Leuchtfeuer auch für diejenigen, die besonderen Wert auf die Biervielfalt legten. Alles in allem eine gelungene Kneipennacht, die vorbildhaft sein dürfte für die kommenden Jahre.

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