Peter und der Wolf und das Eifelecho

Im Wettbewerb um die Gunst aktiver Mitglieder haben es Musikvereine oft schwer. Gerade Nachwuchs gewinnen Sportclubs und Jugendgruppen leichter als das Dorforchester. Dem beugt der Speicherer Musikverein "Eifelecho" mit der Inszenierung des musikalischen Märchens "Peter und der Wolf" vor.

 Ente, Katze und Vogel erkannt? Bei der Satzprobe der Holz- und einiger Blechbläser spielen Oboe (hintere Reihe links), Klarinette (hintere Reihe MItte) und Querflöte (vorne) Tiere aus „Peter und der Wolf“. Das musikalische Märchen übt der Speicherer Musikverein Eifelecho ein, um Kindern Instrumente vorzustellen und für ein sinfonisches Orchester zu begeistern. TV-Foto: Kathrin Hofmeister

Ente, Katze und Vogel erkannt? Bei der Satzprobe der Holz- und einiger Blechbläser spielen Oboe (hintere Reihe links), Klarinette (hintere Reihe MItte) und Querflöte (vorne) Tiere aus „Peter und der Wolf“. Das musikalische Märchen übt der Speicherer Musikverein Eifelecho ein, um Kindern Instrumente vorzustellen und für ein sinfonisches Orchester zu begeistern. TV-Foto: Kathrin Hofmeister

Speicher. Wie klingt eine Katze? Und wie flötet ein Vogel? Klarinettenspielerin und Querflötistin des Speicherer Musikvereins Eifelecho proben es an diesem Abend. Im Orchester studieren sie "Peter und der Wolf" ein.

"Die Idee, das bekannte musikalische Märchen zu inszenieren, hatte unser neuer Dirigent Detlev Krakau", erzählt Jugendwart Claudia Jeitner. Als der russische Komponist Sergej Prokofjew das sinfonische Kinderstück 1936 schrieb, hieß das Ziel: Kindern die Instrumente eines Sinfonieorchesters vorzustellen.

Darum geht es auch am 24. und 25. Januar, wenn das einstündige Stück im großen Pfarrsaal in Speicher aufgeführt wird. Doch der Musikverein hat sich noch mehr vorgenommen. Mit dem kulturellen Dorfereignis soll die Gemeinschaft gestärkt werden. "Denn der offene Konzertnachmittag mit Fest ist für Eltern und Großeltern genauso interessant wie für die Kinder", sind sich die Organisatoren einig.

Seit Generationen ist die vertonte Geschichte vom kleinen Peter, der bei seinem Großvater lebt und mit der offen gelassenen Gartentür eine spannende Handlung in Gang setzt, eine der einprägsamsten Begegnungen mit Instrumenten. "Peter und der Wolf war das erste Märchen, das ich als Kind gehört habe", begründet Dirigent Detlev Krakau die Entscheidung, anstelle der gängigen Konzerte etwas anderes zu wagen. Von dem Großereignis verspricht sich der Verein 40 aktiver Musiker im Alter von 15 bis 55 Jahren, Kinder für die Vereinsarbeit zu gewinnen.

"Musikvereine haben einen schweren Stand", erläutert der Orchesterchef. "Im Sportverein zieht man einfach nur seine Schuhe an und los geht's." Will man ein Instrument spielen, bedeutet das erst einmal: "Selbstdisziplin üben. Zusammen musiziert man erst nach zwei bis drei Jahren."

Doch das Durchhaltevermögen lohnt sich, bestätigen die Team-Player, die die Herausforderung als Orchester gemeinsam bewältigen. Bis der Erzähler die Klarinetten und Saxofone mit den Worten "Das ist der Peter" einführen kann, "liegt jedoch noch ein gutes Stück Arbeit vor uns", meint Kerstin Faber, ebenfalls Jugendwart. Dazu gehört auch die Vorbereitung des jungen Publikums. Für das Projekt ist der Musikverein Eifelecho an Kindergarten, Kita und Schule herangetreten. "Dort war man begeistert, und jetzt wird das Märchen im Kindergarten gelesen und gebastelt", berichten die Speicherer, "und die Schule wird die Kinder im Musikunterricht vorbereiten."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort