Platz gibt's derzeit noch satt

BITBURG. In den kommenden Jahren stehen im Bereich "Auf Merlick" und auf dem Flugplatz mehr als 80 Hektar Gewerbefläche zum Verkauf. Zwischen 16 und 19 Euro kostet dabei jeder Quadratmeter. Trotz dieses Angebots plant die Stadt weiter ein großes Gewerbegebiet im Bereich Pützhöhe.

183 041 Quadratmeter. So groß ist derzeit das städtische Flächenangebot für Unternehmer, die einen Betrieb innerhalb der Bitburger Stadtgrenzen neu errichten wollen. Diese gut 18 Hektar Fläche befinden sich nahezu ausnahmslos im Gewerbegebiet Merlick IV in einer Senke zwischen dem Flugplatz und den bestehenden Merlick-Gewerbegebieten. Zudem will ein Bitburger Industriebetrieb dort eine große Produktionshalle errichten. Der Platz fürs Gewerbe wird also eng.Auf Merlick hat mal klein angefangen

Diese Entwicklung konnten die Stadtoberen Anfang der 70er Jahre nicht voraussehen, als sie die Ausweisung des ersten Bauabschnitts "Auf Merlick" beschlossen, der ab 1973 realisiert wurde. Den zweiten Abschnitt ging man ab 1987 an, den dritten 1990. Ab Anfang 2003 wurde der vierte Abschnitt erschlossen. Insgesamt umfasst die Gewerbefläche im Süden der Stadt rund 180 Hektar, was einer Fläche von etwa 360 Fußballfeldern entspricht. Das neue und noch nicht vermarktete Stück Merlick ist 32 Hektar groß, 20 Hektar davon sind echtes Bauland. Mehr als für Bauland in vielen Orten im Kreisgebiet und auch mehr als in vielen Gewerbegebieten rund um Bitburg muss ein Investor auf den städtischen Tisch legen, wenn er einen Teil dieser Flächen erwerben will. Der Quadratmeter in Bitburg kostet laut Stadtsprecher Werner Krämer für anerkannte Produktions- und Förderbetriebe 16 Euro, für alle übrigen Betriebe 19 Euro. Nicht billiger kommen Flächenkäufer auf dem benachbarten Flugplatz Bitburg weg. "Wir orientieren uns an den Preisen für das Gewerbegebiet ,Auf Merlick'", sagt Helmut Berscheid, Geschäftsführer des Zweckverbands Flugplatz Bitburg. Allein zehn Hektar Gewerbefläche kann der Zweckverband derzeit im neuen Erschließungsabschnitt anbieten. Darüber hinaus stellt Berscheid in Aussicht, dass weitere 30 Hektar nach dem Jahr 2006 ebenfalls genutzt werden können. Dieser so genannte B-Bereich ist derzeit noch vermietet und soll nach dem Ende des Mietverhältnisses sein Gesicht stark verändern. Damit größere Einheiten entstehen, sollen Gebäude und 25 Shelter abgerissen werden, sagt Berscheid. Doch schon jetzt kann der Zweckverband richtig große Flächen von den noch zu erwartenden 70 Hektar Gewerbefläche auf dem Flugplatz am Stück abgegeben. "Wenn der entsprechende Investor kommt, machen wir auch zehn bis 15 Hektar auf einmal möglich", sagt der Geschäftsführer. Und das relativ zügig. Denn wichtige Voraussetzungen für eine Neuansiedlung eines Betriebs sind bereits vorhanden. So hat der Zusammenschluss der Stadt Bitburg, der Verbandsgemeinde Bitburg-Land und der Ortsgemeinden Röhl und Scharfbillig schon jetzt für den landespflegerischen Ausgleich für die gesamte noch zu erwartende gewerblich genutzte Fläche gesorgt (derTV berichtete). Ganz andere Probleme hat die Stadt Bitburg, falls sie in Eigenregie weitere Gewerbegebiete ausweisen möchte. Denn nach Merlick IV ist Schluss im Süden Bitburgs mit neuem Platz für neue Betriebe. Und der im neuen Flächennutzungsplan vorgesehene Standort "Auf Pützhöhe" nördlich der Stadt stößt auf wenig Gegenliebe bei den bisherigen Landnutzern, den Landwirten. Vor allem betroffene Bauern hat haben Bedenken geäußert. Sie halten das gut 200 Hektar große Gewerbegebiet bei Nattenheim/Pützhöhe für zu groß. Der Platzverbrauch würde die landwirtschaftlichen Betriebe vor große Probleme stellen, argumentieren sie.

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