Poller gegen wildes Parken

KYLLBURG. Mit Pollern will die Stadt Kyllburg mehr Ordnung in den ruhenden Verkehr der Hochstraße bringen. Außerdem beschloss der Rat eine Vereinbarung zwischen Stadt und Sportverein Kyllburg zum Umbau der Sportanlage in einen Rasenplatz.

Die Hochstraße liegt nicht nur mitten in Kyllburg, sondern bildet auch das Dienstleistungszentrum der 1200-Einwohner-Stadt. Post, vier Arztpraxen, Rechtsanwaltskanzlei, Versicherungsbüro, Drogeriemarkt, Friseur, Café, Banken und die Tourist-Information ballen sich auf rund 100 Metern. In - beziehungsweise in unmittelbarer Nähe - der Hochstraße stehen auch die derzeit ungenutzten Prestige-Häuser Eifeler Hof und Kurfürst von Trier. Die Regelung des fließenden und ruhenden Verkehrs in der Hochstraße hat schon Generationen von Ratsmitgliedern beschäftigt. Aktuell gelten Einbahnstraßen: Wer von der L 34 in die Hochstraße einbiegt, kann das Stadtzentrum nur über den Marktplatz verlassen. Die als innerörtliche Umgehung gebaute Parkstraße führt dann hinterm Rathaus vorbei wieder zur L 34. Auch der Verkehr aus der Stiftstraße fließt über den Marktplatz ab. Diese provisorische Beschilderung soll später durch dauerhafte bauliche Eingriffe ersetzt werden. Dafür gibt es ein Gesamtkonzept des Planungsbüros Sonntag. Für diesen großen Wurf einer Neugestaltung ist allerdings noch kein Geld da. Deshalb will der Stadtrat in einem ersten Schritt die Verkehrssituation entschärfen. Das Problem: Seit Anfang 2002 wurden bereits drei Mal gelbe Streifen geklebt, um Parkflächen und eine Art Bürgersteig zu markieren. Viele Auto- und Motorradfahrer lassen sich jedoch nicht davon abhalten, ihr Fahrzeug an jeder beliebigen Stelle in der Hochstraße zu parken. Die Folgen: Fußgänger müssen teilweise auf die Straßenmitte ausweichen, und durch die vermeidbaren Engstellen gerät der Durchfahrtsverkehr ins Stocken. Künftig sollen Poller die nötigen Freiräume erzwingen.Kommunalaufsicht muss Kredit genehmigen

"Wenn zur Auflockerung Ruhebänke aufgestellt werden, wird das Gesamtbild für Einwohner und Gäste der Stadt reizvoller erscheinen", sagte Stadtbürgermeister Otto Böcker bei der Ratssitzung am Donnerstagabend. Eine Kostenschätzung taxiert die Poller-Lösung auf 40 000 Euro. Diese Summe nahm der Rat für alle Fälle in den Nachtragshaushalt auf. Vor der Umsetzung soll jedoch geprüft werden, ob der Einbau nicht erheblich billiger zu haben ist. In einem Grundsatzbeschluss sprach sich der Rat einstimmig für das Gesamtkonzept aus, das wegen der Förderfähigkeit mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion abgestimmt werden soll. Falls es nicht zeitnah umgesetzt werden kann, soll der Poller-Einbau vorgezogen werden. Die Kreditaufnahme zur Finanzierung muss die Kommunalaufsicht allerdings erst genehmigen. Parallel soll der Abschnitt eine neue Straßenbeleuchtung bekommen. Die Kosten von 25 000 Euro werden vom Erneuerungskonto des Energieversorgers RWE bezahlt. Einstimmig beschloss der Rat eine Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Sportverein Kyllburg (SVK). Die Sportanlage der Verbandsgemeinde Kyllburg wird komplett erneuert und umgebaut (der TV berichtete). Der neue Rasenplatz geht in die Trägerschaft der Stadt über. An den Gesamtkosten von 658 000 Euro beteiligt sich der SVK mit 100 000 Euro. Darin sind auch Eigenleistungen enthalten.

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