Potenter Auftritt

BITBURG/AACHEN/EUSKIRCHEN. Mit der erfolgreichen Teilnahme am Bundeswettbewerb "Regionen aktiv" wurde der Grundstein für die so genannte ganzheitliche Vermarktung der Eifel gelegt. Nun wartet die Konzeption auf den Feinschliff.

Das Ziel ist klar definiert, die ersten Pflöcke sind bereits eingeschlagen. Von innen heraus soll sich die Eifel künftig als einheitlicher Wirtschaftsraum bundesweit etablieren. Mit Produkten der Dachmarke Eifel und Qualitätsoffensiven für touristische Dienstleistungen möchten die Behördenchefs von sieben Kreisen in Rheinland-Pfalz und drei in Nordrhein-Westfalen für Furore sorgen. "Zukunftsinitiative Eifel - Prädikats- und Kompetenzregion" lautet die vor Ambitionen nur so strotzende Devise. Neben den Kreisen Aachen, Düren und Euskirchen sind auf rheinland-pfälzischer Seite mit im Boot: Ahrweiler, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Cochem-Zell, Daun, Mayen-Koblenz und Trier-Saarburg. Nicht zu vergessen: die Vertreter des luxemburgisch-belgischen Ardennenraums. Fest steht derweil, dass mit der überaus erfolgreichen Teilnahme am Bundeswettbewerb "Regionen aktiv" der Grundstein gelegt wurde für die so genannte ganzheitliche Vermarktung von Eifel-Produkten. Mit dieser Markenpolitik wurde auch kleinen Produzenten die Möglichkeit gegeben, sich einzubringen und gemeinsam mit anderen eine schlagkräftige Mannschaft zu bilden. Feuer und Flamme für diese Idee ist der Bitburg-Prümer Landrat Roger Graef: "Es reicht nicht aus, über gute Produkte in den Bereichen Landwirtschaft, Handwerk, Tourismus und Naturschutz zu verfügen." Es sei der kommunizierte Mehrwert - die Marke Eifel eben - , die in Zukunft entscheide, predigt Graef schon fast gebetsmühlenartig. Graef: "Die Eifel wird dabei als einheitlicher Raum gesehen, der seine Produktqualitäten über das traditionell gute Image dieser Region vermarktet.""Lebensräume machen vor Grenzen nicht Halt"

Das sieht man bei den Nachbarn in Nordrhein-Westfalen ebenso: "Lebensräume machen vor politischen Grenzen nicht Halt", weiß der Euskirchener Landrat Günter Rosenke und spielt seinem Bitburger Kollegen gerne in die Karten: "Ein großer, grenzüberschreitender Naturpark mit dem darin eingebetteten Nationalpark Eifel bietet günstige Voraussetzungen." Zudem sei ein solches Gebilde Ausdruck eines zusammenwachsenden Europas. Vor diesem Hintergrund ist leicht abzusehen, dass auf die Wirtschaftsdezernenten der Kreise Schwerstarbeit zukommt. Es geht nicht nur um die Intensivierung von Kooperationen und das Forcieren grenzüberschreitender Entwicklungen schlechthin. Besonders mit Blick auf den demografischen Wandel und die Intensivierung von Technologie- und Innovationstransfers in allen Wirtschaftssparten sind nicht nur von den Verwaltungen Berge zu versetzen, sondern auch Augenmaß ist gefordert. Immerhin geht es hier um elementare Forderungen wie die Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen, um den Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur, die Sicherung von Bahnlinien, die Vernetzung und Inwertsetzung kultureller Angebote und damit nicht zuletzt um das Schaffen neuer Arbeitsplätze. "Wir müssen Hürden überwinden, fachbezogene Netzwerke bilden und immer wieder Kompromisse schließen", unterstreicht deshalb Roger Graef, dem klar ist: "Zehn Jahre braucht man, um eine Marke am Markt zu etablieren." Die Hilfe der Länder und Kammern zu fordern und sich dann nur auf ein oder zwei Jahre einzulassen, sei deshalb völlig abwegig. Überzeugt vom Erfolg des Gemeinschaftsprojekts ist auch der Aachener Landrat Carl Meulenbergh. Er hält die Arbeit an der Wirtschaftsidee Eifel für eine durchaus realistische Perspektive. Seine wichtigste Zielsetzung: "Qualität". Nach dem Auslaufen des Fördermodells "Regionen aktiv" zum Ende des Jahres 2005 sollen die Rheinland-Pfälzer 1,3 Millionen Euro in das "Unternehmen Eifel" buttern, die Kollegen in NRW 1,1 Millionen Euro. Graef geht von einer etwa 70-prozentigen Förderung aus. Dann kämen auf die zehn Kreise noch rund 700 000 Euro zu - eine durchaus überschaubare Summe. Als Zeitraum sind die Jahre von 2006 bis 2011 ins Auge gefasst. Im zweiten Teil unserer Serie befassen wir uns mit dem Thema "Visionen" in der Großregion Eifel.

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