Preisgekröntes Dorf mit regem Brauchtum

HABSCHEID. Habscheid heißt der Sieger im Kreisentscheid Bitburg-Prüm des Wettbewerbs "Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft" (der TV berichtete). Grund genug, die Gemeinde einmal näher in Augenschein zu nehmen.

 Viel Bewegungsfreiheit: Hans-Jürgen und Daniela Peters mit den Kindern Mike und Nandu.Foto: Joachim Schröder

Viel Bewegungsfreiheit: Hans-Jürgen und Daniela Peters mit den Kindern Mike und Nandu.Foto: Joachim Schröder

"Die Nachricht hat mich überrascht und sehr gefreut", sagt Ortsbürgermeister Theo Igelmund (56) mit Stolz. "Das ist schon eine tolle Sache, eine Belohnung, aber zugleich eine Herausforderung, auf dem Weg weiter zu machen." Habscheid hat den Kreisentscheid gewonnen, und das Dorf hat in der Tat Zukunft. Davon zeugt schon allein die Einwohnerentwicklung der vergangenen Jahrzehnte. Waren es um das Jahr 1900 rund 300 Einwohner, so stieg die Zahl bis 1970 auf 430. Heute sind es etwa 590 Einwohner. Zum Kernort kommen die Ortsteile Hollnich, Niederhabscheid und Habscheider Mühle hinzu.Ein erster Streifzug durch das Dorf, das in etwa 500 Meter Höhe der westlichen Hocheifel zuzurechnen ist, zeigt ein gepflegtes Bild. Anlagen, Gärten und Fassaden präsentieren sich in einem guten Zustand. Die infrastrukturellen Bedingungen sind für ein Dorf dieser Größe beachtlich. Die landwirtschaftlichen Betriebe sind zwar bis auf 13 geschrumpft, an Handwerkern und Dienstleistern findet man jedoch vieles vor, was mancherorts schon aufgegeben wurde.Der örtliche Kindergarten nimmt in zwei Gruppen etwa 30 Kinder auf. Die Schulkinder gehen in Bleialf zur Grundschule. Zwei Spielplätze am Kindergarten und am Sportplatz laden zum Verweilen und Austoben ein. "Die Plätze sind gut bestückt, teils neu angelegt", sagt Igelmund. "Dabei haben Eltern geholfen."Ein schmuckes Dorfgemeinschaftshaus bildet das kulturelle Zentrum. Grillhütte, Sportplatz mit Bolzplatz, zwei Feuerwehrgerätehäuser und ein Tennisplatz werden ausgiebig genutzt. Für Wanderer gibt es vier naturnahe Wege in gutem Zustand.Das dörflichen Leben ist stark geprägt von den Vereinen. Sie verbinden, bringen Leben in die Gemeinde und sind wichtige Anlaufstationen für Jung und Alt. Besonders aktive Kinder- und Jugendarbeit betreiben der Sport- und Musikverein "Heimatklang", der Karnevalsverein, die Jugendgruppe, zwei Tanzgruppen und der Jux-Rallye-Club. Weitere Vereine bieten Möglichkeiten zur musischen, sportlichen und kulturellen Betätigung.Die Brauchtumspflege ist ein wichtiger Bestandteil dörflichen Lebens. Ob Klappern, Burgbrennen, Fastnachtsheischen oder Luzienfest - diese Angebote sind aus Habscheid nicht wegzudenken.Minuspunkte gibt es gleichwohl auch. So bemängelt Ortsbürgermeister Igelmund den Abzug von Versorgungsträgern wie beispielsweise der Raiffeisenbank. "Es gibt viele alte Häuser, die leer stehen oder nur teilweise von zugezogenen Mitbürgern bewohnt werden", sagt Igelmund. Auf seiner Wunschliste steht der Bau des Radwanderweges nach Belgien. "Hier muss endlich etwas geschehen", fordert der OB.Bezirksentscheid steht bevor

Für das vielfältige Engagement im Dorf und die Bereitschaft, im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft" mitzuwirken, gab es jetzt den verdienten Lohn: den Siegespreis in der Hauptklasse. Rommersheim und Dahnen wurden auf die weiteren Podiumsplätze verwiesen.Theo Igelmund: "Jetzt erwarten wir die Kommission am 9. Juli, wenn es um den Bezirksentscheid des Wettbewerbs geht. Auch dabei erhoffen wir uns eine gute Platzierung."Lucky, die TV -Leseratte, fühlt sich in Habscheid wohl. Kindergarten, Spiel- und Sportanlagen sowie das rege Vereinsleben gefallen ihm besonders gut. Das Urteil: vier Tatzen für die Gemeinde.

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