Problemfall am Duppborn

PRÜM. Alle Prümer Stadtratsfraktionen haben die große Bedeutung der Arbeit im Haus der Jugend (HDJ) Prüm hervorgehoben. Bedenken gibt es wegen einiger Umtriebe am "Duppborn" in der Stadtmitte.

HDJ-Leiter Frank Kettern präsentierte seinen Jahresbericht im Stadtrat. Das Fazit aus den Besucherzahlen: Trotz Einführung der Ganztagsschule in Prüm gibt es Bedarf für das HDJ-Angebot, das nach 16 Uhr sogar mehr Besucher als im Vorjahr in Anspruch nehmen.Nach Ketterns Vortrag im Verbandsgemeinderat hatte sich eine lebhafte Diskussion über den gestiegenen Alkohol- und Zigarettenkonsum sowie weitere Probleme bei Jugendlichen entwickelt (der TV berichtete). Daher nutzte Stadtbürgermeister Hansgerd Haas die Gelegenheit, den seiner Meinung nach falschen Eindruck zu korrigieren. Man dürfe das Haus der Jugend und die Aufgaben des Caritas-Streetworkers Markus Zilles, der meist mit schwierigen Fällen konfrontiert ist, nicht in einen Topf werfen. "Bei Workshops und Fahrten gibt es mit den Teilnehmern praktisch keine Probleme. Die Arbeit im offenen Treff des Hauses der Jugend ist sicher etwas schwieriger, aber notwendig", sagte Haas. Kettern beweise eine glückliche Hand auch bei der Einbindung ehrenamtlicher Mitarbeiter.Laut Kettern gibt es seit Ende der Karnevalszeit kaum noch Probleme mit Alkohol: "Allerdings versuchen schon Zwölfjährige, im Haus zu rauchen. Wer das macht, bekommt für diesen Tag ein Hausverbot." Barbara Hiltawski (SPD) regte an, neben dem Kindertag auch einen reinen Mädchentag anzubieten. Eine strikte Geschlechtertrennung ist aufgrund der Raumsituation aber nur bei bestimmten Programmangeboten möglich. "Kontakte zwischen Jungen und Mädchen sind nun mal ganz normal", sagte Kettern. "Auch Begegnungen mit problematischen Jugendlichen gibt es überall. Im HDJ ist eine pädagogische Betreuung und damit Schutz gewährleistet."Monika Rolef (FWG) fragte an, ob der Streetworker auch abends unterwegs sei, zum Beispiel am "Duppborn". An der Buswartehalle gegenüber dem Regino-Gymnasium wird tagsüber bis spätabends offensichtlich viel Alkohol getrunken. Erst kürzlich sei ein Mann mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden, berichtete Rolef. Jugendliche nähmen sich ältere Stammgäste auf dem Platz zum Vorbild: "Es wäre nicht schlecht, wenn dort ab und zu ein Polizist vorbeischauen würde." Haas erwiderte, der Jugendsachbearbeiter der Prümer Polizei sei durchaus oft vor Ort präsent.Unterdessen wirbt das HDJ mit einem Faltblatt und einem neuen Internet-Auftritt. Die Homepage www.hdj-pruem.de stellt in poppigen Farben und vielen Bildern die Angebote vor, darunter "Girlzone", Kochtreff, Workshops, Spieleabende, Diskos und Ferienfreizeiten.

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