Prüms "Orchideen" lassen Abteistadt erblühen

PRÜM. In Prüm wird zurzeit ein nicht alltäglicher Geburtstag gefeiert. Die Initiative "Frauenschuh" wird zehn Jahre alt - ein Anlass zur Rückblende auf die Entstehungsgeschichte, die Ziele und bisherigen Leistungen der politisch unabhängigen Institution.

Nach einer Reihe von Vorgesprächen hoben im Jahr 1994 fünf engagierte Prümerinnen die Initiative "Frauenschuh" aus der Taufe. Später erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiterinnen auf sieben. Den Namen wählten die Gründerinnen nach einer in der Eifel beheimateten und vom Aussterben bedrohten Orchideenart. Pate bei der Namensgebung stand auch das Stadtdenkmal am Teichplatz, auf dem sich eine Mutter mit Kind und einer Frauenschuh-Orchidee befindet. Der Trierer Künstler Klaus Apel verbindet mit der Darstellung die Begriffe "Sorge" und "Verpflichtung" zum "Weiterleben" von Mensch und Natur. Nach den Worten der "Frauenschuh"-Mitarbeiterinnen Monika Rolef, Heike Biermann, Johanna Heller, Annemie Kolling und Andrea Triendl will die Initiative die Lebens- und Wohnqualität in Prüm erhalten und verbessern, die Geschichte der Abteistadt nachhaltig lebendig halten und Tradition und alte Bräuche bewahren. Dass diese Ziele sich auch auf die Prümer Stadtteile übertragen, dafür stehen die Weinsfelderin Klara Dahmen und Hedwig Görres aus Niederprüm. "Frauenschuh" arbeitet kommunalpolitisch unabhängig von Parteien und will den Beweis erbringen, dass neue Attraktionen in Prüm den Tourismus positiv beeinflussen. "Prüm zuliebe", lautetet das Motto der ideenreichen Frauenschuh-Angebote. Die Liste der Aktionen ist lang. Seit 1995 ist während der Adventszeit der große, mit Kugeln und Holzschmuck dekorierte Weihnachtsbaum auf dem Hahnplatz mittlerweile zum guten Brauch geworden, ebenso wie der weihnachtlich geschmückte Prümer Duppborn. Im gleichen Jahr prägte die Initiative den Begriff "Frau des Jahres" und verlieh ihn jährlich an Prümerinnen, die sich um die Stadt und ihre Bewohner verdient gemacht haben.Erinnerung an segensreiches Wirken

Dazu gehören vor allem auch die Franzikanerinnen von Nonnenwerth, die mehr als hundert Jahre lang im Krankenhaus an der Tiergartenstraße segensreich gewirkt haben sowie die ehrenamtlichen Helferinnen der Rotkreuz- Kleiderkammer. Schon ein Jahr später wurden erstmals der Hahnplatz und andere markante Stellen in der Stadt auch österlich geschmückt. Gleichzeitig übernehmen Heike Biermann und Hedwig Görres in den Sommermonaten die Gästebegrüßung im Haus des Gastes. Die Basilikaführungen von Monika Rolef werden von Annemie Kolling und Andrea Triendl verstärkt und auch Schulklassen in die Führungen einbezogen. Neben mehreren Schriften über Kunstschätze in der Salvator-Basilika hat Frauenschuh die Dokumentationen "Auf den Spuren Prümer Frauen" und "Prümer Kinder im 20. Jahrhundert" herausgegeben und die Buchpräsentationen mit bemerkenswerten Ausstellungen verbunden. Frauenschuh hat sich im Stadtrat für die Namensgebung von Straßen wie "Dechant-Christa-Weg", "Stiftsgasse", "Franzikanerinnen-Weg" oder die Bezeichnung "Prümer Salvatorkirmes" erfolgreich eingesetzt und engagiert sich auch bei der Echternacher Springprozession, organisiert Stadtführungen, hat Ruhebänke aufstellen lassen und eine Gedenktafel für die verstorbene Prümer Entwicklungshelferin Hedy Kirsch gestiftet. Mit Arbeiten des Prümer Künstlers Valentin Dietzen wie "Bertradaruh" hinter dem Pfarrheim, kupferne Kaiserkrone am Fahnenrondell oder Osterlamm zwischen Frühlingsblumen am Hahnplatz hat "Frauenschuh" der abteistädtischen Geschichte Denkmale gesetzt. Ob Verkauf von Schriften, Büchern und Frühlingskarten oder Kuchenverkauf anlässlich der Salvator-Kirmes, Blumenzwiebel- und Ostereierverkauf oder Erinnerungen an die Prümer Glockenweihe: Alle Erlöse werden der Sanierung und Innenrenovierung der Basilika zur Verfügung gestellt. Dabei ist schon ein stattlicher Euro-Betrag in fünfstelliger Höhe herausgekommen.

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