Qualmende Socken und volle Hotels

BITBURG/PRÜM/DAUN/WITTLICH. Für den 106. Deutschen Wandertag im Juli 2006 mit dem Zentrum Prüm rüsten sich auch die Gemeinden in der Südeifel sowie im Kreis Daun. Gemeinsames Ziel: die Eifel als Wanderregion bekannt zu machen.

Der Deutsche Wandertag 2006 in der Eifel ist als dezentrale Veranstaltung angelegt, von der die ganze Region profitieren kann. Mit verschiedenen Erkundungs- und Kulturangeboten ist fast jede Verbandsgemeinde vertreten. So können die Wanderer in Neuerburg zum Beispiel eine Schnaps-Probe mitmachen oder ihren Streifzug im Rahmen des Musikalischen Sommers beenden. "Wir haben ein tolles Angebot an Themenwanderungen und Kulturangeboten. Es ist das Beste, was die Eifel zu bieten hat", sagt Uschi Regh von der Eifel-Tourismus GmbH mit Sitz in Prüm. In Gerolstein gibt es jeden Tag in der Wanderwoche vom 12. bis 17. Juli mindestens eine Wanderung und einen kulturellen Programmpunkt. Auch die Bertrada-Burg in Mürlenbach öffnet ihre Tore für diese Veranstaltung. "Die Wanderer bekommen eine Mischung aus Natur und Kultur", sagt Astrid Petry von der Tourist-Info Gerolstein. Im Kreis Daun können die Wanderer zum Beispiel den von Manuel Andrack als schönsten Wanderweg der Welt beschriebenen Lieserpfad erkunden. "Ein Höhepunkt ist der Eifelabend. Dort treten regionale Künstler auf und machen den Gästen die Eifel schmackhaft", sagt Thomas Räthlein von der Tourist-Info Daun. In Manderscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich) beherbergt die Niederburg Wanderer an einem Mittelalter-Abend. "Gaukler und Narren nehmen die Besucher mit auf eine Reise durch das Mittelalter und die Geschichte von Manderscheid", erklärt Rainer Schmitz von der Tourist-Info Manderscheid. Auffällig zurückhaltend ist die Reaktion bei der Tourist-Info Bitburger Land. Leiter Frank Schaal: "Bei uns ist in diesem Zeitraum ohnehin Hochsaison. Wir planen keine speziellen Wandertags-Angebote, werden aber sicher auch Auswirkungen spüren." Allgemein sind neben Wanderungen auch Radtouren, Exkursionen und Städteführungen geplant. Insgesamt umfasst das Programm mehr als 300 Veranstaltungen. "Wir wollen uns als Region vorstellen und die Eifel als Wanderland etablieren", sagt Organisationschef Walter Densborn. Um die verschiedenen Facetten der Eifel bekannt zu machen, soll ein Festumzug in Prüm die ländliche Folklore einfangen. Impulse durch den Wandertag erhoffen sich die Veranstalter auch für die Wirtschaft. Dass es neben qualmenden Socken auch volle Hotel gibt, hofft Eifel-Touristikerin Regh: "Wir erwarten etwa 20 000 Gäste in der Wanderwoche. Unsere Betriebe melden bereits zahlreiche Anfragen und Buchungen." Um die Eifel in ihrem ganzen Spektrum zu zeigen, wurden verschiedene so genannte Wanderzentren eingerichtet. "Diese Zentren sollen den Besuchern signalisieren, dass der Wandertag sich nicht nur auf Prüm bezieht", erklärt Regh. Die Planer denken langfristig und versuchen die Eifel auch über den Deutschen Wandertag hinaus als Erholungsgebiet zu etablieren. "Wir wollen den Tourismus langfristig fördern. Der Wandertag soll die Aufmerksamkeit auf die Eifel und ihre verschiedenen Teile richten", sagt Densborn. Aus diesem Grund werben die Veranstalter gezielt. So werden die rund 600 000 Mitglieder des Deutschen Wanderverbands unter anderem mit Informationen zum Wandern in der Eifel versorgt. "Das ist genau die Klientel, die wir ansprechen müssen, wenn wir uns als Wanderregion weiter etablieren wollen", sagt Densborn. Ein weiterer Schritt auf diesem Weg ist die Teilnahme an der Internationalen Touristikmesse in Berlin. Derzeit geht es darum, die Wanderwege zu präparieren und der Organisation den letzten Schliff zu geben. Densborn: "Ich bin sicher, dass wir einen der stärksten Wandertage abliefern werden."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort