Rückblick auf 75 Jahre Vereinsgeschichte

In diesem Jahr kann der Sportverein Fließem auf sein 75. Jubiläum zurückblicken. Für die Fließemer ist dies ein ausreichender Grund, am Samstag ordentlich zu feiern.

Fließem. (red) Schon das Pfingstsportfest 2007 auf der Fließemer Sportanlage stand ganz unter dem Zeichen des Jubiläums. Die erste Mannschaft der SG Fließem/Nattenheim/Bickendorf hat bereits durch die Meisterschaft in der A-Klasse Eifel und den Aufstieg in die Bezirksliga das sportliche Geschenk geliefert. Vorsitzender Willi Neuerburg kann auf eine stolze Bilanz zurückblicken. Fast 20 Jahre führt er den Verein nun schon als Vorsitzender und hat dazu beigetragen, dass sowohl im Seniorenbereich im Jahre 1994/95 eine Spielgemeinschaft mit der DJK Nattenheim/Kickendorf als auch im Jugendbereich verschiedene Spielgemeinschaften gegründet wurden, um einen erfolgreichen Spielbetrieb zu erhalten. "Wenn wir heute in die Gründungszeit des Vereins mit dem Aufbau der ersten Fußballmannschaften und insbesondere dem Herrichten eines Fußballfeldes zurückschauen, dann muss man mit Stolz anerkennen, dass die Männer der ersten Stunde eine beachtliche, fast unmögliche Leistung volbracht haben", so bewertet Ortsbürgermeister Klaus Schnarrbach heute, nach 75 Jahren, die Pionierarbeit der ersten Jahre. Im Jahre 1932 wurde der Lehrer Hans Klein von Frankfurt nach Fließem versetzt. Ihn hatten die Fließemer Fußballinteressierten auserkoren, die Gründung des Sportvereins in die Hand zu nehmen. Klein führte beim 25. Jubiläum in seiner Festrede aus: "Als ich nach meiner Tätigkeit in Fließem 1937 wieder nach Frankfurt als Lehrer zurückkehrte, wurde ich im Bekanntenkreis immer wieder nach der Zeit meiner Verbannung als Lehrer in die tiefe Eifel in mitleidigem Ton gefragt. Ich sah immer wieder in erstaunte Gesichter, wenn ich antwortete, dass die Zeit in Fließem meine schönsten Jahre meines Lehrerdaseins gewesen seien." Mit Stolz hatte Klein immer wieder die Gründung des Vereins und die Mitarbeiter vieler Fließemer erwähnt.So kam es 1932, dass Hans Klein zusammen Eduard Barg, Nikolaus Barg, Wilhelm Barg, Nikolaus Bohr, Heinrich Eppers, Alfons Leinen, Johann Leinen, Nikolaus Mayer, Matthias Müller, Johann Rauen und Friedrich Werner den SV geboren haben. Um den Lehrer hat sich aber eine weitere große Schar von Männern, Jugendlichen und Kindern gefunden, die mitangepackt haben, um ein Fußballfeld herzurichten. Man fand die Stelle dort, wo heute noch die Fließemer Sportanlage ist. Mit einfachsten Mitteln machte man sich daran, tausende Kubikmeter Erdmassen abzutragen und am unteren Hang anzusetzen. Lehrer Klein zog zunächst während der Turnstunden mit den älteren Schulkindern hinaus, bewaffnet mit Spaten, Hacken und Schaufeln, viele Männer standen den Kindern und Jugendlichen zur Seite. Nach einigen Monaten sah das Ganze wie ein Fußballfeld aus. Die Mannschaften konnten den Spielbetrieb aufnehmen, und schon bald nahm der SV Fließem an den Meisterschaftsrunden teil. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Spielbetrieb schon im September 1945 mit einem Spiel gegen eine Auswahlmannschaft der französischen Militärregierung wieder aufgenommen. Die Begegnung war auch die Einleitung zur Versöhnung, zur Freundschaft der Kriegsteilnehmer in der Grenzregion. Viele Erfolge hatten die Mannschaften des SV Fließem in den 75 Jahren der bewegten Geschichte zu verbuchen. Der rheinland-pfälzische Innenminsiter Karl Peter Bruch hat diese 75 Jahre besonders gewürdigt und die Schirmherrschaft über das Festjahr übernommen. Am morgigen Samstag, 28. Juli, feiert der SV Fließem das Jubiläum mit einem Festakt, zu dem sich auch der Innenminster angekündigt hat. An diesem Abend werden durch den Verein, den Fußballverband und die Ortsgemeinde zahlreiche Ehrungen vorgenommen.

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