Rabiat nach Überschlag

GILSDORF/LUXEMBURG. (har) Ungewöhnlicher Polizeieinsatz im luxemburgischen Gilsdorf. Ein Zeuge hatte am Montagmorgen gegen 1.45 Uhr gemeldet, dass sich ein PKW in der Rue de Broderbour in Gilsdorf überschlagen hätte.

Am Unfallort lag laut Polizei tatsächlich ein Wagen. Der Fahrer konnte sich nicht aus dem PKW befreien, da der Beifahrer quer über ihm lag. Er gab keinerlei Lebenszeichen von sich, "und auch der Fahrer stammelte immer wieder, man solle doch seinen toten Kameraden von ihm wegnehmen", heißt es im Polizeibericht. Der Rettungsdienst aus Diekirch machte sich sodann daran, die Männer aus dem PKW zu befreien. Nachdem eine Versorgungsöffnung gelegt worden war, erwachte der Beifahrer. Urplötzlich sprang er regelrecht aus der Fahrerkabine, pöbelte die umstehenden Rettungskräfte an und randalierte lautstark. Auch der Fahrer begann zu randalieren. "Es bedurfte einigen Aufwands, beide davon zu überzeugen, sich vom Notarzt untersuchen zu lassen", schreibt die Polizei. Die Männer wurden mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, wo die Aufregung weiterging. Es stellte sich heraus, dass sie beim Unfall unverletzt geblieben waren. Der Atemlufttest auf Alkohol verlief positiv. Die Blutprobe-Entnahme verweigerte der Fahrer. Außerdem wurde festgestellt, dass der Fahrer ein Fahrverbot hatte. Allein Fahrten von und zur Arbeit waren gestattet. Bei der Vernehmung kam heraus, dass der Fahrer sein Fahrzeug von Folkendingen über Brouderbourg kommend in Richtung Diekirch steuern wollte. In einer Linkskurve hatte er die Gewalt über das Fahrzeug verloren, war in den Sommerweg gerutscht und hatte zwei Telefonmasten umgefahren.

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