Rampenlicht fürs Ehrenamt

Jeder dritte Deutsche ab 14 Jahren engagiert sich laut Statistik ehrenamtlich. Im Eifelkreis sind nun erstmals acht Menschen von der lokalen Initiative des Deutschen Bürgerpreises für ihr Engagement ausgezeichnet worden.

Bitburg/Prüm. Wie würde eine Gesellschaft ohne ehrenamtliches Engagement aussehen? Wer würde Sportvereine leiten, in Chören singen oder zu Feuerwehreinsätzen in kleinen Gemeinden ausrücken? Der Alltag wäre ohne freiwillige Helfer ein anderer. Dabei leisten viele von ihnen fast unbemerkt wertvolle Arbeit. In den Räumen der Kreissparkasse Bitburg-Prüm sind unter dem Motto "Für mich. Für uns. Für den Eifelkreis Bitburg-Prüm" erstmals acht von ihnen mit dem lokalen Deutschen Bürgerpreis für ihre freiwillige Arbeit ausgezeichnet worden. Die Laudatoren waren Landrat Joachim Streit, der Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder (CDU) sowie die beiden Vorstände der Kreissparkasse Bitburg-Prüm, Ingolf Bermes und Reinhold Maas. Insgesamt erhielten die Preisträger von der Kreissparkasse 5000 Euro Preisgeld.

Die Preisträger in der Kategorie "Junges Engagement":

1. Platz: Richard Mathey (23 Jahre) Kyllburg: Schon als Zehnjähriger engagierte sich Mathey ehrenamtlich. Nach und nach kam immer mehr Freiwilligenarbeit hinzu, so dass der Kyllburger inzwischen besonders vielfältig aktiv ist. Mathey singt beispielsweise im Kirchenchor, musiziert im Musikverein und ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. "Ich bin froh, dass durch den Bürgerpreis auch mal Leute erwähnt werden, die sonst nicht auf der Bildfläche erscheinen", sagte Mathey.

2. Platz: Rüdiger Hack (22), Schönecken: Rund 20 Stunden pro Monat investiert der junge Schönecker in seine ehrenamtliche Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Kinder- und Jugendarbeit. So organisiert er etwa jedes Jahr mit seinen Kollegen eine Kinderfreizeit. Darüber hinaus ist Hack für die Einsatzbereitschaft der Atemschutzgeräte verantwortlich. "Man will seine Freizeit eben sinnvoll gestalten und dabei auch anderen Leuten helfen", erklärte der Preisträger sein Engagement.

Die Preisträger in der Kategorie "Alltagshelden":

1. Platz: Karl Bohatschek (71), Bitburg: Sein Element ist das Wasser. Bohatschek wurde vor 46 Jahren Mitglied der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und wirkte ab 1970 drei Jahrzehnte lang im Vorstand mit. Bis heute ist er beim DLRG Riegenführer und engagiert sich im Vorstand sowie als Übungsleiter bei der Behindertensportgruppe Bitburg. "Der Preis ist eine schöne Anerkennung für 40 Jahre Arbeit", freute sich Bohatschek.

2. Platz: Dietmar Fuchs (37), Habscheid: Er wurde stellvertretend für das Team der Ersthelfergruppe in Habscheid mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet. Zwei der acht Ersthelfer werden immer von der Rettungsleitstelle informiert, wenn der Rettungsdienst wegen des Verdachts auf Herzinfarkt ausrückt. Die Ehrenamtlichen leisten dann Erste Hilfe bis zum Eintreffen der Profis. "Wir sind von unseren Eltern einfach zum Ehrenamt erzogen worden", sagte Fuchs. Der Preis sei nun eine schöne Motivation - auch für andere.

2. Platz: Michael Hördt (44), Speicher: Der Mediziner engagiert sich seit sechs Jahren ehrenamtlich als Feuerwehrarzt der Verbandsgemeinde Speicher. Er dient den Feuerwehrleuten beispielsweise als Ansprechpartner, wenn sie Einsatzerlebnisse nicht richtig verarbeiten, und überwacht die Impfungen der Brandschützer. "Das Ehrenamt bereichert meinen Alltag", sagte Hördt. Es mache ihm Freude und zudem halte er es für wichtig, dass die Feuerwehrleute gut betreut würden.

2. Platz: Wilfried Kootz (48), Bickendorf: Sein Engagement ist vielfältig, doch der Feuerwehr gilt Kootz' Leidenschaft. 1978 trat er als Jugendlicher den Brandschützern bei und wurde etwa zehn Jahre später zum Wehrführer der Bickendorfer Truppe. Kootz engagiert sich besonders für die Jugendarbeit und die Beziehung zu den anderen Feuerwehren der Region - auch über Staatsgrenzen hinaus. "Es ist wichtig, dort zu helfen, wo man zu Hause ist", sagte Kootz. Es sei super, dass dies im Eifelkreis gewürdigt werde.

2. Platz: Beate Metzen (60), Bitburg: Sie wurde für ihr Engagement beim Verein "Lichtblick" ausgezeichnet. Die Bitburgerin hatte sich maßgeblich an der Gründung des Vereins beteiligt und war einige Jahre im Vorstand aktiv. Lichtblick hat inzwischen mehr als 100 Mitglieder und unterstützt Kinder und Jugendliche aus der Region, die behindert, schwer krank oder in Not geraten sind. "Ich arbeite am liebsten im Hintergrund", erklärte die Preisträgerin. Sie freute sich offenbar viel mehr über den Erfolg ihres Vereins.

Auszeichnung für sein Lebenswerk:

Peter Schmitz (71), Feuerscheid: Er war mehr als 40 Jahre lang in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und saß rund 35 Jahre im Gemeinderat Feuerscheids. Außerdem engagiert sich Schmitz seit einiger Zeit im Verein "Lebenshilfe" und leitete jahrelang den Sportverein. Vor vier Jahren gründete der Rentner eine Arbeitsgemeinschaft gleichgesinnter Rentner, die in Feuerscheid kulturelle Einrichtungen, den Friedhof, den Spielplatz und das Gemeindehaus pflegt. Schmitz scherzte: "Ich wusste gar nicht, dass ich in meinem Leben so viel gemacht habe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort