Raserei, Alkohol und Drogen

PRÜM/ARZFELD/JÜNKERATH. Zwölf Tote, 283 Verletzte. Das ist die Bilanz nach insgesamt 1370 Verkehrsunfällen, die sich im Jahr 2002 auf den Straßen der Verbandsgemeinden Prüm, Arzfeld und Obere Kyll ereignet haben. Hauptunfallursache: Zu hohe Geschwindigkeit.

 Zeichen der Erinnerung und der Mahnung: An vielen Straßenrändern im Prümer Land Gedenkkreuze für Unfallopfer.Foto: Manfred Reuter

Zeichen der Erinnerung und der Mahnung: An vielen Straßenrändern im Prümer Land Gedenkkreuze für Unfallopfer.Foto: Manfred Reuter

DerDienstbezirk der Polizeiinspektion Prüm umfasst dieVerbandsgemeinden Arzfeld, Prüm und Obere Kyll sowie die A 60zwischen der Anschlussstelle Waxweiler und dem GrenzübergangSteinebrück. In diesem Gebiet leben insgesamt rund 45 000Menschen. Die Anzahl der Fahrzeugbesitzer ist in Relation zuanderen Regionen des Bundesgebietes relativ hoch. Obwohl die Polizei Prüm im vergangenen Jahr mehr Tote und mehr Verletzte registrieren musste, bleibt die Gesamtentwicklung im Vergleich zum Jahr 2001 nahezu gleich: Die Gesamtzahl der Unfälle hat sich von 1366 lediglich um vier auf 1370 (0,29 Prozent) erhöht.

Ansteigend zeigt sich unterdessen die Statistik bei den Unfällen, wodurch Menschen starben oder verletzt wurden. Hier kam es zu einer Zunahme von 17,53 Prozent. Während 2001 181 Verkehrsunfälle mit sieben Getöteten, 82 Schwer- und 161 Leichtverletzten registriert wurden, kamen im vergangenen Jahr 295 Menschen zu Schaden. In acht Unglücksfällen wurden zwölf Menschen getötet, vier davon allein bei einem einzigen Frontalzusammenstoß im Herbst auf der B 51 bei Olzheim (der TV berichtete). 79 Menschen wurden schwer, 204 leicht verletzt.

Die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen ist bereits in der Statistik des vergangenen Jahres mit 428 Schadensereignissen merklich vertreten. Obwohl diese Altersgruppe damit altersbezogen ohnehin überproportional beteiligt war, kam es bei den jungen Erwachsenen nochmals zu einer Steigerung um 5,3 Prozent auf 451 Ereignisse des Jahres 2002. Von den jungen Fahrern wurden vier getötet, 31 schwer und 38 leicht verletzt. Somit stellt diese Gruppe hinsichtlich der schwersten Folgen die Hälfte der Opfer, obwohl nur jeder 13. Bürger zu dieser Altersschicht zählt.

Die Zahl der motorisierten Zweiradunfälle hat sich insgesamt um sieben auf 39 Unfälle im Jahr 2002 (21,87 Prozent) erhöht, wobei 19 Menschen schwer und 20 leicht verletzt wurden. Sechs Schwer- und zwei Leichtverletzte gehören zu den so genannten jungen Fahrern. Immer wieder betroffen sind auch Kinder. Im Jahr 2002 waren an 29 Verkehrsunfällen Kinder beteiligt, von denen zwei getötet, drei schwer und 20 leicht verletzt wurden. Bei den 13 Verkehrsunfällen des Jahres 2001 mit Kindern wurden drei Kinder schwer und ein Kind leicht verletzt. Die Steigerung um rund 123 Prozent relativiert sich, wenn man die Zahlen aus 2000 (28 Kinderunfälle) betrachtet.

In diesem Zusammenhang weist die Polizei erneut darauf hin, dass ein konsequentes Sichern der Kinder maßgeblich zu einer Verbesserung dieser Zahl führen könnte.

Unfallursache war in 179 aller Fälle überhöhte Geschwindigkeit. Diese führte bei zwei Unfällen zu tödlichen Verletzungen, bei 23 Unfällen zu Schwerverletzten. Bei 30 Karambolagen erlitten Menschen leichte Verletzungen. In 124 Fällen entstand zum Teil schwerer Sachschaden. Im Vergleich der 213 Fälle des Vorjahres nahm überhöhte Geschwindigkeit als Ursache allerdings um 15,96 Prozent ab.

211 Fälle von Unfallflucht

Bei 50 weiteren Unfällen mit einem getöteten Menschen, neun Schwerverletzten und zwölf Leichtverletzten sowie einem überproportional hohen Schadensanteil stand der Autofahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. In Relation zu den 45 Unfällen von Fahruntüchtigen des Vorjahres bedeutet dies eine Zunahme von 11,11 Prozent.

Sonstige häufiger auftretende Unfallursachen waren Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren oder Ausfahren aus einem Grundstück (198 Fälle). 93 Fahrzeugführer wählten die falsche Fahrbahnseite, Vorfahrtsverletzungen wurden 58 Mal, Fehler beim Überholen 37 mal registriert. Im Jahr 2002 begingen indes 211 (15,40 Prozent) der Fahrzeugführer Unfallflucht, drei Fälle mehr als im Vorjahr. Landesweit verließen knapp 16 Prozent die jeweilige Unfallstelle, ohne sich um den Schaden zu kümmern.

Bericht zu Wildunfällen folgt.

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