Rat am Zug

PRÜM. Im nichtöffentlichen Teil der heutigen Stadtratssitzung soll entschieden werden, welche Investoren auf dem früheren Bahngelände zum Zuge kommen. Laut Bürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) ist die Auswahl groß.

Der Prümer Stadtrat soll heute endgültig die Weichen für die Zukunft des ehemaligen Bahngeländes stellen. Wie Bürgermeisterin Mathilde Weinandy aufTV -Anfrage mitteilte, gibt es neben Alois Bartz und Friedhelm Schneider noch weitere Investoren. "Ja, es geht um Investoren", bestätigte die Stadtchefin, die sich wünscht, "dass es endlich weitergeht". "Wir können nicht immer vertagen", merkte Weinandy mit Blick auf die Eilbedürftigkeit an. Während über die Namen möglicher Investoren (außer Bartz und Schneider) weiterhin Stillschweigen herrscht, befindet sich der Plan von Hans-Josef Rogge auf dem Abstellgleis. Der Chef des Wittlicher Unternehmens Phoenica, der vor zehn Jahren mit seiner damaligen Firma Maverent den Teichplatz bebauen wollte und schon dabei das Nachsehen hatte, war bereits vor einem Jahr Gast in nichtöffentlicher Stadtratssitzung. Dort hatte er seine Ideen vorgetragen, die unter anderem eine geordnete Verkehrsführung einschlossen. In einer ersten Planungsphase hatte Rogge im September die Stadt Prüm davor gewarnt, "die vorhandenen Strukturen nicht zu gefährden". So halte er die Verlagerung des Lidl-Markts von Niederprüm auf das Prümer Bahngelände für "katastrophal". Bei seiner Planung berücksichtigte Hans-Josef Rogge den Neubau für einen Plus-Markt durch Alois Bartz. Gleichzeitig bot der Phoenica-Chef drei weitere Fachmärkte und einen Discounter an. "Für alle Flächen sind die Mieter vorhanden", erklärte Rogge. Gleichzeitig schlug er vor, den Gerberweg über die Bahnrampe in Richtung Niederprüm zu verlängern. Eine Entlastung der Bahnhofstraße bis hin zum Hahnplatz sei die logische Folge. Zudem komme es dadurch zu nützlichen Verbindungen von Aldi über Fernseh-Kill, Zweirad Rolle bis hin zum neuen Gewerbestandort. In seine Überlegungen hatte Hans-Josef Rogge auch das Ansiedeln eines Fast-Food-Restaurants einbezogen.Kein Antrag - nur Gespräche

Nach den Worten von Mathilde Weinandy ist Rogge mit seinem Plänen aus dem Rennen, weil von ihm kein Antrag vorliege. Sie bestätigte "intensive Gespräche, "mehr aber nicht". Derweil verdichten sich in Prüm die Gerüchte, wonach sich sowohl Deichmann als auch Kick vom Teichplatz zurückziehen möchten. Während in der Essener Deichmann-Zentrale am Montag niemand zu erreichen war, bestätigte der für Kick zuständige Regional-Leiter Expansion, Uwe Matthias, dass sein Unternehmen nach Alternativen suche. Die Fläche auf dem Teichplatz sei für das neue Firmenkonzept zu klein. Gleichwohl sei man daran interessiert, in Prüm zu bleiben. Während es für die Entwicklung der Bahnhofstraße nicht nur Gespräche mit Tacko, dm-Markt, Lidl und Plus gibt, fiel jüngst erstmals auch der Name der Drogerie-Kette Rossmann. Schließlich gilt es derzeit auch, das Gelände hinter der Post zu vermarkten. Ob die Pläne zum Bau einer Kletterhalle in Höhe des Landhotels Am Wenzelbach noch ernsthaft bestehen, ist derweil ungewiss. Laut Hans-Josef Rogge ist ein solches Projekt bei einem Einzugsgebiet von rund 40 000 Menschen "nicht finanzierbar". Mit der Kletterhalle sollten die Leute in Prüm ebenso "genarrt" werden wie seinerzeit mit Kino und Wohnungen auf dem Teichplatz, schimpfte Rogge. Der öffentliche Teil der Stadtratssitzung beginnt heute um 16 Uhr im Ratssaal an der Tiergartenstraße. Darin geht es unter anderem um den Bau eines Feriengebiets in der Wolfsschlucht.

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