Raubzug auf dem Gottesacker

BITBURG. (har) Für die Diebstähle von Grablampen und Weihwasser-Behältern von Friedhöfen im Kreis sind zwei Bitburger vom Amtsgericht Bitburg verurteilt worden. Das Diebesgut im Wert von 15 000 Euro hatte das Ehepaar an einen Schrotthändler in Belgien für 300 Euro verkauft.

Groß war die Bestürzung, als Menschen in Erdorf, Bitburg, Rittersdorf und Neuerburg an einem Samstag Ende Juni 2002 davon Nachricht erhielten, dass auf den vier Friedhöfen unter anderem Grablichter und Weihwasser-Behälter gestohlen worden waren. Nahezu alles, was aus Metall und nicht niet- und nagelfest war, war abgeräumt worden. Nun wurde ein bereits vorbestrafter Mann aus Bitburg für die Tat zu einer Haftstrafe von einem Jahr ohne Bewährung verurteilt. Seine Ehefrau erhielt eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung.150 Geschädigte zählte die Polizei in den vier Gemeinden. Nicht allein der materielle Wert war es, der die Betroffenen erzürnte. Nein, die Störung der Friedhofsruhe machte die Menschen wütend.Einem aufmerksamen Spaziergänger aus dem Altkreis Prüm haben es die Angehörigen zu verdanken, dass die dreisten Diebstähle aufgeklärt werden konnten. Der Mann hatte nämlich beobachtet, wie ein Mann und eine Frau in der Nähe von Winterspelt sich an einer ganzen Wagenladung Grableuchten zu schaffen machten. Mit Hämmern zertrümmerten sie in aller Seelenruhe die Glasscheiben der Friedhofsleuchten, die sie mitgebracht hatten.Der aufmerksame Beobachter merkte sich das Autokennzeichen der Verdächtigen und alarmierte später die Polizei. Das Ehepaar aus Bitburg hatte den Grab-Schmuck unterdessen zu Geld gemacht: Für die Lampen und Behälter im Gesamtwert von 15 000 Euro erhielten die Diebe 300 Euro von einem Schrotthändler.Vor Gericht gab das Paar den Diebstahl auf drei Friedhöfen zu, stritt aber ab, auch in Erdorf tätig gewesen zu sein. Als Grund für die Diebstahl-Aktion führte das Paar Geldprobleme an.

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