Raubzug in Randlage

ARZFELD/PRÜM. Erneute Einbruchserie in der Eifel: Sieben Mal stiegen Unbekannte vorige Woche in Privatwohnungen ein. Ihre Beute: vor allem Bargeld und Goldschmuck.

Sechs Orte, sieben Straftaten: Zwischen Mittwoch, 19. Januar, und Samstag, 22. Januar, verschafften sich Unbekannte Zugang zu Privatwohnungen in Arzfeld, Daleiden, Hallschlag, Pronsfeld, Prüm und Roth bei Prüm. Sie raubten vor allem Bargeld und Goldschmuck. Auch eine EC-Karte ließen die Täter mitgehen und haben damit inzwischen Geld an einem Automaten abgehoben. Um in die Gebäude - meist am Ortsrand - zu gelangen, hebelten die Räuber Fenster auf oder schlugen die Scheiben ein. Tatzeit waren die Nachmittags- oder frühen Abendstunden, als die Bewohner nicht zu Hause waren. "Man kann davon ausgehen, dass die Tatorte ausbaldowert wurden", sagt der stellvertretende Leiter der Prümer Polizei-Inspektion, Josef Junk. Die Prümer ermitteln gemeinsam mit der Wittlicher Kriminal-Inspektion. Zum Wert des Diebesguts will sich der dortige KI-Chef Norbert Müller derzeit nicht äußern: "Darüber kann aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft gegeben werden", sagt er auf TV -Anfrage. Müller meldet jedoch ein erstes Ergebnis: "Es gibt einen Hinweis auf einen silberfarbenen Audi A 3 mit Hamburger Kennzeichen." Das Auto sei am Samstag gegen 17.30 Uhr in Roth gesehen worden - und einigen Bürgern aufgefallen, weil es ungewöhnlich langsam durch ihr Dorf gerollt sei. "Wir gehen derzeit von etwa zwei Tätern aus", sagt Müller zum weiteren Stand der Ermittlungen. Eine bestimmte Gruppe möglicher Verdächtiger habe man zwar noch nicht im Visier, "allerdings lässt das Vorgehen auf äußerst professionelles Handeln schließen". Anders als bei den Einbrüchen im Islek (Herbst 2003, der TV berichtete) warteten die Täter immerhin, bis niemand mehr im Haus war. Dennoch bescheinigt ihnen der KI-Chef "eine hohe kriminelle Energie". Es sei "vor diesem Hintergrund sehr wichtig, verdächtige Beobachtungen sofort zu melden". Zum näheren Stand der Ermittlungen und Hinweisen auf Spuren will Müller nichts sagen. Dennoch sieht der Kripo-Leiter Grund, den Bürgern "etwas von ihrer Sorge zu nehmen": Man ermittle mit Hochdruck, "außerdem laufen derzeit polizeiliche Maßnahmen unter unserer Federführung, über die wir uns allerdings nicht äußern wollen, um einen möglichen Erfolg nicht zu gefährden". Norbert Müller und Josef Junk raten zu verstärkter - auch nachbarschaftlicher - Aufmerksamkeit und zur Zusammenarbeit mit der Polizei. Bei Gefahr solle sich niemand scheuen, unter der Telefon-Nummer 110 Alarm zu schlagen, per Mobiltelefon unter 112. Wer in den vergangenen Tagen verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen hat, kann sich an die Kriminal-Inspektion Wittlich oder die Polizei-Inspektion Prüm wenden. Telefon der Kripo Wittlich: 06571/95000, die PI Prüm ist erreichbar unter 06551/9420. Mehr zum Schutz vor Einbrüchen erfährt man in der Broschüre "Vorsicht! Wachsamer Nachbar", erhältlich bei der Polizei, oder im Internet unter www.polizei-beratung.de.

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