Rechteckige Bleche fürs Kreis-Archiv

BITBURG. Neue Hoffnung für die Befürworter eines Kreis-Archivs in Bitburg. Ein Schilderprägestelle und die Arbeitgemeinschaft für das Arbeitslosengeld (Arge) sollen in den Neubau einziehen und für Mieteinnahmen sorgen.

Nun sieht es doch so aus, als ob einer der größten Schmuddel-ecken in Bitburgs Innenstadt beseitigt wird. Der Kreistag hat in nichtöffentlicher Sitzung den Weg frei gemacht für ein neues Nutzungskonzept des geplanten Kreisarchivs in der Trierer Straße 7 bis 9. So wie es aussieht, wurde mindestens ein Mieter für Flächen in dem Bau-Ensemble gewonnen. Eine private Kennzeichen-Prägestelle will in das Gebäude einziehen und dafür bis zu 50 000 Euro Miete jährlich zahlenAnfängliche Skrupel aus dem Weg geräumt

So ganz neu ist das Vermieten von Flächen an einen Schilder-Produzenten in unmittelbarer Nähe zur Zulassungsstelle nicht. Bereits im Jahr 2002 war der Versuch unternommen worden, solch einen Schilder-Betrieb unterzubringen. Der in den Kreistag eingebrachte Vorschlag fand aber keine Mehrheit. Zu stark waren die Bedenken vieler Ratsmitglieder, dass es nicht Aufgabe des Kreises sei, Konkurrenz zu bestehenden Betrieben zu schaffen. In anderen Kreistagen hat man übrigens solche Skrupel nicht. Dort gibt es schon seit Jahren Kennzeichen-Prägestellen in kreiseigenen Gebäuden. Inzwischen hat es sich der Bitburg-Prümer Kreistag aber anders überlegt. Schildermachern ist man nicht mehr abgeneigt. Und der nächste Mieter steht fast schon auf der Matte. Die für das Bearbeiten des so genannten Arbeitslosengeld II gegründete Arbeitsgemeinschaft (Arge) aus Agentur für Arbeit und Kommunen sei ebenfalls auf Suche nach einer Bleibe, heißt es aus dem Kreishaus. Dass dies so aus der Behörde verlautet, hängt sicher damit zusammen, dass an der Spitze der Arge mit Carl Diederich ein Beamter der Kreisverwaltung stehen soll und auch Mitarbeiter der Kreisverwaltung zur Arge abgeordnet werden. Ein wenig drängt die Zeit für die Arge, die am 1. Januar offiziell ihre Arbeit aufnehmen soll. Im Kreistag geht man deshalb davon aus, dass in der Dezember-Sitzung des Gremiums bereits über den Mietpreis, die Laufzeit und die grundsätzliche Zustimmung zum Mietvertrag gesprochen werden soll. Ist man sich bis dahin nicht einig, soll der Kreisausschuss über das Mietverhältnis entscheiden. Neben den Mietern gibt es auch zwei kreiseigene Einrichtungen, die in dem neuen Gebäude Platz finden sollen. Neben dem Kreis-Medienzentrum soll im Komplex das Kreis-Archiv eine Heimat finden. Sinn dieses Archivs ist es, Akten von Kommunen aus dem ganzen Kreis zentral zu lagern. Neben dem Kreis wollen die Stadt Bitburg und alle Verbandsgemeinden mit Ausnahme von Neuerburg und Speicher ihre alten Schriftstücke in die Trierer Straße bringen. Die Speicherer und Neuerburger hatten ihre Teilnahme am Kreis-Archiv abgelehnt, da es billiger ist, alte Akten im Landeshauptarchiv in Koblenz unterzubringen.Ein Haus soll abgerissen werden

Wenn dann die beiden Mieter und die Mieteinnahmen feststehen, ist die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier wieder am Zug. Die muss nämlich darüber entscheiden, ob der Kreis die notwendigen Kredite aufnehmen darf, um das Ensemble in der Trierer Straße umzubauen, beziehungsweise neu zu errichten. Bisher hat sich die ADD dem Vorhaben mit der Begründung verweigert, es werde zu viel Raum geschaffen für den es keine Verwendung gibt. Mit der Vorlage der Mietverträge und dem damit einhergehenden Mieteinnahmen müssten die Bauchschmerzen der Trierer Aufsichtsbehörden bei diesem Projekt hinfällig sein. Sollten ADD und Kreis sich dann einigen, könnte es fast schon losgehen. Denn die Pläne für den Komplex liegen in der Schublade. So soll das Haus Trier Straße 7 abgerissen werden. Das historische Eckgebäude in der Trier Straße 9 soll erhalten und umgebaut werden. Zwischen dem bestehenden Kreisverwaltungsbau und dem stehen bleibenden Eckgebäude soll dann ein viergeschossiges Gebäude hochgezogen werden. Rund 1,5 Millionen Euro sollen so verbaut werden.

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