Seit 65 Jahren ist es nahezu immer das gleiche Ritual: Junge und alte Menschen, Gesunde und Kranke zieht es an die Grotte in der Dorfmitte von Schönberg. Gebet, Stille, Prozession und Sakramentenempfang lassen das "Lourdes-Treffen" in Schönberg für viele zu einer unvergesslichen Glaubenserfahrung werden. Ein Rückblick in die Geschichte: Im Jahr 1939 weihte der damalige Pastor Franz Darcis die Schönberger Grotte ein. Seither zieht es jedes Jahr Tausende Pilger in das kleine Eifeldorf an der Our. Der Wunsch des Erbauer-Pfarrers hat sich erfüllt: "Spätere Zeiten sollen wissen, dass Schönberg eine gute Pfarre ist, wo es die Menschen fromm und friedlich zusammen führt", sagte Darcis im Jahr 1939. In diesem Jahr riefen die Glocken der Pfarrkirche zum Morgengottesdienst am Fuß der Lourdes-Grotte.Motto der Veranstaltung: "Gott als unser Fels"

Am frühen Nachmittag zog sich die Marienprozession den Berg hinauf durch die Kreuzweganlage. Unter den Gläubigen waren zahlreiche behinderte und kranke Menschen. In der Dorfmitte herrschte den ganzen Tag über rege Kommunikation - Menschen standen in Gruppen zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Aus der belgischen Pfarre Mürringen/Hünningen kam eine 60-köpfige Pilgergruppe. Höhepunkt der "Eifeler Lourdesfeiern" war am Abend die Lichterprozession. Den Gepflogenheiten im südfranzösischen Lourdes folgend machte sich in der Abenddämmerung eine große Pilgerschar von der Grotte aus auf den Weg zum Berg. Das Motto der Veranstaltung lautete "Gott als unser Fels". In den Ansprachen klang mehrfach an, über das eigene Leben nachzudenken und den Schöpfer als "Felsengrund" zu wählen, um sicher stehen und gehen zu können. Diese Botschaft kam bei den Pilgern an. Oskar Krämer (64) und Ehefrau Martina (61) aus Hisel betonten, "dass wir hier unsere Bitten gezielt vortragen können". Außerdem lobte das Ehepaar "die schöne Atmosphäre".