Regional und intensiv

Hochwertige Erzeugnisse und Dienstleistungen aus der Eifel haben seit 2003 einen gemeinsamen Namen: "Eifel - Qualität ist unsere Natur". Um die einzelnen Sparten auszubauen, haben sich unter anderem zehn Landkreise in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen. Sie firmieren unter dem Begriff "Zukunftsinitiative Eifel".

Bitburg. "Wenn wir Erfolg haben möchten, dann müssen wir regional intensiv zusammenarbeiten." Roger Graef (CDU), Landrat im Kreis Bitburg-Prüm, hat sich das Thema "Zukunftsinitiative Eifel" seit etlichen Jahren in besonderer Weise auf die Fahne geschrieben. Er ist einer der Protagonisten, wenn es um die gemeinsame Vermarktung der Eifel geht, und zwar deutlich über Ländergrenzen hinaus. Inzwischen sieht Graef in dieser sogenannten regionalen Wertschöpfungspartnerschaft eine rasante Erfolgsgeschichte. Dass diese gerade in Zeiten der Globalisierung fortgeschrieben werden soll, ist Roger Graef und seinen Amtskollegen von Aachen und Ahrweiler über Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Düren und Euskirchen bis Mayen-Koblenz, Trier-Saarburg und Vulkaneifel ein besonderes Anliegen.

Immerhin werden Handlungsfelder beackert, die mit Blick auf wirtschaftlich zukunftsträchtige Strategien nicht nur ureigenste gemeinsame Interessen beinhalten, sondern auch Ansatzpunkte in der gemeinsamen Mentalität finden. So geht es nicht nur um den Tourismus und die Vermarktung von Qualitätserzeugnissen wie Schinken, Eier und Schnaps, sondern auch um Kategorien wie Wald und Holz, Kultur (EifelArt), Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe sowie Technik und Innovation.

Um diese Handlungsfelder mit Leben zu erfüllen, sollen perfekt funktionierende Netzwerke gebildet werden. "Wir wollen und können nämlich keine eigene Organisation aufbauen", weiß Landrat Graef, "deshalb müssen wir es mit Bordmitteln der Verwaltungen machen".

Überhaupt: Was die einzelnen Sparten angeht, denkt der Bitburger Verwaltungschef zudem ein Stück weiter, indem er Themen wie Klimaschutz und Energieversorgung auf der Eifel-Agenda ebenfalls ganz weit oben platziert. Denn: "Auch da können wir nur gemeinsam handeln."

An dieser Stelle denkt Graef, der Ende kommenden Jahres aus dem Amt scheidet, zumindest aus Sicht des Eifelkreises Bitburg-Prüm beispielsweise an eine gemeinsame Energie-Agentur unter der Federführung der Stadt Trier oder an den bereits in der Mache befindlichen Zusammenschluss der Wasserwerke. Graef: "Wir müssen eben Antworten finden auf die Herausforderungen des Marktes."

Für Graef bleibt jedenfalls die Erkenntnis, die Entwicklung der Eifel in seiner Gesamtheit voranzubringen und gleichzeitig nicht den Blick zum direkten Nachbarn zu verlieren. "Was wir in zwei Bundesländern geschaffen haben, das muss doch wohl auch in der Region Trier möglich sein", betont der Bitburg-Prümer Kreischef und stellt kategorisch klar: "Damit bin ich ja noch längst kein Spalter der Region."

Im zweiten Teil der Serie "Zukunftsinitiative" gehen wir ins Detail. Dann werden Visionen vorgestellt und die Fortschritte in den einzelnen Handlungsfeldern beschrieben.

Meinung

Gewachsener Lebensraum

Die Strategie ist denkbar einfach: regionale Kompetenzen definieren, bündeln und schlussendlich vermarkten, und zwar nachhaltig. Als Grundlage für die Entwickler des Projekts "Zukunftsinitiative Eifel" steht dabei in erster Linie ein gewachsener Lebensraum, in dem Menschen mit gemeinsamen Interessen leben und Ressourcen vorhanden sind, die man sinnvoll entwicklen kann, um am Ende schlicht der Lebensqualität zu dienen und die Eifel damit in ihrer Gesamtheit ökonomisch zukunftsfähig zu machen. Dass sich die Eifel-Strategen diesem Kraftakt gestellt haben und sich bereits in der Erfolgsspur befinden, macht die Logik dieses Projekts deutlich. Die Idee, die Nachbarn aus Belgien und Luxemburg mit ins Boot zu nehmen, gibt dem Projekt zudem die nicht zu unterschätzende Note, nicht nur das Wirtschaftspotenzial auszuschöpfen, sondern auch den völkerverbindenden Charakter mit Leben zu füllen. m.reuter@volksfreund.de

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