Renovierte Ruine

ECHTERNACH. (iz) Mit einer akademischen Festsitzung und einem feierlichen Hochamt gedenken die Echternacher der Konsekration der renovierten Basilika.

Viele erinnern sich noch daran: Als nach der Ardennenoffensive die Echternacher aus der Evakuierung zurückkamen, bot sich ihnen ein grauenvoller Anblick. Viele Häuser der Abteistadt waren zerstört, und das Wahrzeichen der Stadt, die Basilika, war ein einziger Trümmerhaufen. Ein SS-Stoßtrupp hatte den Westteil mit den beiden Türmen am 26. Dezember 1944 in die Luft gesprengt. Zwölf Tage nach ihrer Rückkehr aus dem Exil besuchte Großherzogin Charlotte am 26. April 1945 die Ruinen Echternachs. Staatsarchitekt Hubert Schumacher, assistiert von Michel Heintz und beraten von Seminarprofessor Léon Lommel und Professor Georges Kiesel, legte am Heiligabend 1947 dem Willibrordus-Bauverein einen Plan vor, der allgemein Bewunderung hervorrief. Der Wille, das Neue im vollen Bewusstsein der Tradition und der historischen Bedeutung dieser einmaligen Kultstätte aus dem Alten und noch Bestehenden hervorwachsen zu lassen, beflügelte zu einer Lösung der großen architektonischen Probleme. Am 29. Mai 1949 wurde der Grundstein im Beisein des Herrscherhauses sowie der geistlichen und weltlichen Autoritäten gelegt. Zur Springprozession 1952 stand die neu erbaute Kirche den Pilgerströmen wieder offen. Bis zur Konsekration am 20. September 1953 musste die Kirche noch eingerichtet werden. Die gut gelungene Rekonstruktion ließ die Abteikirche wieder an die am 19. September 1031 eingeweihte romanische Kirche erinnern. Zum Gedenken an die Konsekration vor 50 Jahren findet am Samstag, 20. September, um 20 Uhr eine akademische Festsitzung in der Basilika statt. Zu dieser Sitzung sind geistliche und weltliche Vertreter, aber auch die Echternacher und die Freunde der Echternacher Basilika eingeladen. Feierliches Glockengeläut wird die Besucher ab 19.45 Uhr empfangen. Ansprachen von dem Präsidenten des Willibrordus-Bauvereins, Pierre Kauthen, Bürgermeister Jos Scheuer, der Kulturministerin Erna Hennicot-Schoepges und Erzbischof Fernand Franck werden umrahmt von Darbietungen des Basilikachores, begleitet vom Orchester "Estro Armonico" und Jean-Marie Kieffer an der Orgel. Am Sonntag findet um 10 Uhr ein feierliches Hochamt unter dem Vorsitz von Generalvikar Mathias Schiltz in der Basilika statt.

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