Rheinland-Pfalz hat Priorität

BITBURG. (lars) Noch ist nichts entschieden, und auch eine Bevorzugung des Flugplatzes Zweibrücken gegenüber Bitburg kann man im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium nicht erkennen. Man räumt aber ein, dass ein Brief des Ministers die Idee, Cargolux in der Pfalz landen zu lassen, unterstützt.

"Höchste Priorität hat, dass Cargolux eine rheinland-pfälzischenFlugplatz als Ausweichlandeplatz wählt", sagt Jörg Wagner. DerSprecher des Mainzer Wirtschaftsministeriums relativiert damiteinen Bericht der Pirmasenser Zeitung, in dem einerseitsfestgestellt wird, dass es über die zugesagten Mittel hinauskeine Landeszuschüsse für den Flugplatz Bitburg geben wird.Anderseits ist von einem Brief von Minister Hans-Artur Bauckhagean den luxemburgischen Ministerpräsidenten Jean-Claude Junckerdie Rede, in der der Wirtschaftsminister explizit Zweibrücken alsAusweichflughafen für da Luftfrachtunternehmen Cargoluxunterstützt. Auch die Betreiber des Flugplatzes Bitburg führen derweil ebenfalls seit Monaten Gespräche mit dem Unternehmen aus dem Nachbarland, das nach möglichen Zusatzkapazitäten sucht für den Fall, dass der Heimatflughafen Luxemburg-Findel zu klein wird. In den vergangenen Wochen war in Bitburg Kritik am Land aufgekommen wegen Verzögerungen bei der finanziellen Förderung und angeblicher Benachteiligung des Eifel-Flugplatzes gegen über dem Airport in der Pfalz (der TV berichtete). Ministeriumssprecher Wagner hält den Ministerbrief nicht für einen Beleg dieser These. Dabei handele es sich nicht um Werbung für den einen oder anderen Standort, sondern um die Feststellung von Tatsachen. Cargolux habe eine Checkliste mit technischen und personellen Anforderungen für einen möglichen Ausweichflugplatz erstellt. "Zweibrücken erfüllt die Kriterien jetzt schon", sagt Wagner. Bitburg sei dagegen noch nicht so weit.

Vertragliche Vereinbarungen gebe es noch nicht. Am Ende liege die Entscheidung ohnehin bei Cargolux, und dort seien auch Landeplätze in Frankreich und Belgien im Gespräch, erklärt Wagner. Das Unternehmen selbst betont derweil, dass Findel zurzeit für die Frachtflotte ausreicht und es noch keine Entscheidung darüber gibt, ob ein Ausweichplatz benötigt wird und wo dieser sein soll. In den nächsten Jahren sei nichts geplant.

Wagner versicherte erneut, dass die zusagten Zuschüsse für Bitburg fließen werden. Erst wenn Cargolux sich tatsächlich für die Eifel entscheide, könne über zusätzliche Mittel nachgedacht werden.

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