Robert holt das Aspirin

Der Roboter "Robert" unterstützt seit kurzem Apotheken-Personal. Er räumt Medikamente ein, speichert den Platz, an dem er sie ablegt und befördert sie auf Bestellung in den Kundenraum.

 Sorgt für Stressabbau bei seinen menschlichen Kollegen: der Apotheken-Roboter „Robert“ bei seiner Arbeit. TV-Foto: Sabrina Tietze

Sorgt für Stressabbau bei seinen menschlichen Kollegen: der Apotheken-Roboter „Robert“ bei seiner Arbeit. TV-Foto: Sabrina Tietze

Bitburg. Er ist acht Meter lang und verfügt etwa über 5000 Packungen: "Robert", der Apotheken-Roboter. In der Liebfrauen-Apotheke in Bitburg gibt es seit August eine Verstärkung für das Team.

"Seitdem Robert mithilft, sind die Mitarbeiterinnen viel entspannter und ruhiger geworden", sagt Inge Solchenbach, die Inhaberin der Apotheke. "Die sechsstellige Investition in den Roboter hat dem Ablauf im Betrieb gutgetan. Und alle Arbeitsplätze sind erhalten geblieben", sagt sie. Denn der Roboter unterstützt die Mitarbeiter, aber er ersetzt sie nicht.

Robert ist unter anderem dafür zuständig, dass die Medikamente eingeordnet werden. Dafür muss eine Mitarbeiterin die Medizin in eine Tür einräumen, aus welcher der Roboter sie auf der anderen Seite herausnehmen kann. Mit seinem Greifarm fasst er die Packungen und hält sie an die Scannerstation.

"Wir sagen, er hält sie in die Disco", verrät die Inhaberin, denn die Laserstrahlen erinnern tatsächlich an das Licht in einer Diskothek. Wenn das Medikament gescannt ist, räumt er es weg - allerdings dorthin, wo er "will", denn feste Plätze gibt es nicht. Er platziert ankommende Medikamente genau dahin, wo gerade Platz ist, er muss es nur abspeichern. "Die alphabetische Ordnung von früher gibt es nicht mehr, aber wir müssen die Medikamente ja zum Glück auch nicht mehr suchen", sagt Inge Solchenbach lachend.

Wenn nun eine Mitarbeiterin im Kundenraum ein Medikament per Computer anfordert, bekommt Robert den Auftrag, es zu besorgen. Er greift es aus dem Regal und fährt es zum Laufband. Nach einigen Sekunden landet das Medikament übers Laufband und einer Rutsche vorne im Kundenraum, direkt hinter der Kasse. Dadurch können sich die Mitarbeiterinnen den Kunden widmen, ohne das Beratungsgespräch unterbrechen zu müssen.

Allerdings gibt es ein paar Medikamente, die Robert nicht lagern und dadurch auch nicht bringen kann. So zum Beispiel Packungen, die er nicht greifen kann, weil sie zu lang, zu schwer oder einfach nur rund sind.

Um diese Medikamente trotzdem lagern zu können, wurden zwei der klassischen Apotheken-Schubladen behalten. Und auch Kühlartikel und Betäubungsmittel werden gesondert aufbewahrt.

"Weil der Roboter genau an die Stelle der alten Schubladen passt, musste auch nicht die ganze Apotheke umgebaut werden", erzählt Inge Solchenbach. Im Notfall können die Packungen auch per Hand mit einem Spachtel herausgenommen werden, dabei darf aber nichts verschoben werden. Denn dann würde Robert die Medikamente nicht mehr finden.

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