Rockröhre zum Anfassen

PRÜM. Nicht jeder, der in der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) bis in die Endrunde kam, schaffte dies aufgrund seiner Stimme. Elli Erl aber hat beim Prümer Sommer bewiesen, dass sie das DSDS-Finale 2004 zurecht gewonnen hat.

Wie eines dieser typischen Popsternchen sah Elli schon bei DSDS nicht aus: Rotgefärbte, kurze Haare, auffällige Brille und wenig glamouröse, dafür aber bequeme Klamotten waren ihre Markenzeichen. Mittlerweile sind die Haare zwar blond, ansonsten ist sie aber immer noch die Elli von damals, die vor allem durch ihre natürliche Ausstrahlung und ihre Stimme besticht. Auf der Prümer Sommer-Bühne präsentiert die gebürtige Bayerin ausschließlich eigene Stücke, die sie gemeinsam mit den Jungs aus ihrer Band geschrieben hat. Mal sind es schnelle Rocksongs, mal sanfte Balladen, die dabei immer perfekt auf Ellis Stimme zugeschnitten sind. "Ich hätte nicht gedacht, dass Elli auch live so eine super Stimme hat", sagt Verena Pauls (21) aus Lierfeld. Sie ist von Elli absolut begeistert: "Elli sieht gut aus, hat einen coolen Style und eine Wahnsinns-Stimme." Ihre Musik beschreibt die Sängerin im Gespräch mit dem TV als "eine Mischung aus Rock und Pop, weil es melodische Parts, aber auch verzerrte E-Gitarren gibt". Als Zuschauer nimmt man es ihr ab, dass es genau diese Art von Musik ist, die sie liebt. Und dass es genau das ist, was sie machen will. Ihren eigenen Kopf hatte Elli schon immer: So erteilte sie Dieter Bohlen in musikalischer Hinsicht eine Abfuhr. Für die meisten DSDS-Teilnehmer wäre eine Zusammenarbeit mit Produzent Bohlen wohl die Erfüllung ihrer Träume gewesen - nicht so für Elli. Sie entschied sich, ihr eigenes Ding zu machen. Dazu gehören auch solche Auftritte wie der beim Prümer Sommer, weil Elli den nahen Kontakt zu ihrem Publikum liebt. "Wahnsinn, wie viele Leute gekommen sind", freut sie sich. "Am Anfang waren die Prümer noch ein bisschen reserviert, dann sind sie aber aufgetaut. Mir hat es hier in Prüm auf jeden Fall richtig gut gefallen." Zwar hatte sie vorher noch nie von Prüm gehört, aber: "Ich war vor kurzem in Belgien, und da sind wir an einem Schild vorbei gefahren, auf dem ‚Prüm' steht. Da wusste ich dann zumindest, wo das liegt."230-Kilometer-Reise zum Elli-Konzert

Dass Elli für ein Konzert nach Prüm gekommen ist, ist in erster Linie einem ihrer Fans zu verdanken. "Ein Fanclub-Mitglied aus der Region hat mich angesprochen, ob wir Elli nicht nach Prüm holen wollen", erzählt Mitorganisator Manfred Schuler von der Verbandsgemeinde Prüm. Auch er ist von ihrer Natürlichkeit beeindruckt: "Elli ist äußerst unkompliziert und hat sich sehr geduldig um ihre Fans gekümmert." "Ich bleibe die Elli zum Anfassen", hatte die Sängerin nach dem Sieg von DSDS verkündet. Gesagt haben das schon viele, aber nicht selten kamen bei manchen Künstlern mit der Popularität auch die Starallüren. Elli aber ist ihrem Motto treu geblieben. Noch lange nach ihrem Konzert gibt sie neben der Bühne fleißig Autogramme, lässt sich fotografieren und unterhält sich mit ihren Fans. Die sind davon absolut begeistert. "Elli nimmt sich immer sehr viel Zeit für ihre Fans, das finde ich toll", sagt Susanne Reck (18) aus Hamm. 230 Kilometer haben sie und ihre Schwester in Kauf genommen, um Elli beim Prümer Sommer live zu sehen. Für Susanne hat sich die weite Fahrt auf jeden Fall gelohnt: "Elli war super und die Band war auch toll. Ellis Musik gefällt mir richtig gut, weil sie nicht diese ganzen Pop-Sachen von DSDS macht." Das Prümer Sommer-Publikum darf sich übrigens geehrt fühlen, Elli live auf der Bühne zu erleben. "Im Moment mache ich nur wenige Auftritte, weil ich für's Examen lernen muss", verrät sie. An der Uni Köln studiert sie Sport und Musik für Lehramt an Realschulen und wird dort im September das Erste Staatsexamen machen. Ein Beweis mehr für ihre Bodenständigkeit: "Ich bin so kurz vor dem Ende meines Studiums, da will ich das jetzt auch fertig machen." Weitere Fotos vom "Elli"-Konzert in Prüm gibt es auf Seite 14

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