Rollenspiele für den Ernstfall

ARZFELD. 50 Jahre Bundeswehr und 25 Jahre Reservistenkameradschaft Arzfeld: Kürzlich probten die Reservisten der Kreisgruppe Bitburg-Prüm-Daun gemeinsam mit Soldaten des Fernmeldebataillons 281 Gerolstein.

Schon von weitem ist die deutsche Fahne zu sehen, die über dem Bundeswehrcamp weht. Auf dem sonst eher idyllischen Gelände des Ferienbahnhofs fahren Militärfahrzeuge umher, und Männer in Uniformen proben verschiedene Einsätze. Anlass für das Szenario ist das 25-jährige Bestehen der Reservistenkameradschaft Arzfeld, das zeitgleich auf das 50-jährige Bestehen der Bundeswehr fällt. "Eine Übung in dieser Form findet heute zum ersten Mal statt", sagt Jan Mosel von der Reservistenkameradschaft. Im Mai habe die vierte Kompanie des Fernmeldebataillons mit dem Arzfelder Reservistenverein eine Partnerschaft geschlossen. Zum Jubiläum ist nicht nur der Arzfelder Verein im Einsatz, sondern die Kreisgruppe Bitburg-Prüm-Daun mit etwa 50 Mitgliedern. Ihnen stehen 70 Aktive zur Seite, die sie in drei Aufgabenfelder einweisen. Nach dem "Gerolsteiner Modell" sollen Reservesoldaten künftig aktiv bei Auslandseinsätzen eingebunden werden. Die Übungen sind auf diese neue Aufgabe abgestimmt: eine aufge-brachte Menschenmenge muss zum Beispiel in Schach gehalten werden, Minenfallen werden aufgedeckt und ein Check-Point mit Personen- und Fahrzeugkontrolle wird aufgebaut. Verbarrikadiert hinter Fässern stehen Soldaten mit Maschinengewehren im Anschlag. Drahtrollen verhindern ein Durchkommen, und auf dem Dach eines Bundeswehrfahrzeugs steht ein bewaffneter Soldat auf seinem Beobachtungsposten. Die ordnungsgemäße Organisation eines Check-Points mit Personen- und Auto-Kontrolle wird dort geprobt. Auf dem Ausstellungsgelände hört man Sprechchöre einer aufgebrachten Menschengruppe. Vor ihnen steht eine Gruppe Soldaten mit Gewehren. Ziel des Rollenspiels: eine Demonstrantengruppe soll abgewehrt werden. Am Nachmittag werden zudem gemeinsame Einsätze von militä-rischen und zivilen Hilfskräften trainiert. Simuliert wird ein An-schlag auf einen Zug, bei dem Soldaten und zivile Hilfsdienste zusammen arbeiten. Im Anschluss trifft man sich zu einem Empfang im Gemeindehaus, an dem auch kommunale Funktionsträger teilnahmen. Zufriedenheit herrscht vor. Die Übung war erfolgreich.

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