Ross und Reiter statt Vieh und Pferd

PRÜM. Die Abteistadt wird mit dem ersten europäischen Wanderreitsymposium zum Kompetenzzentrum für Reiter. Eröffnung der dreitägigen Fachtagung war auf dem Hahnplatz vor der Basilika.

Mit dem 7. Oktober kann die Stadt Prüm ein weiteres historisches Datum in ihrer Chronik vermerken. Nach rund eineinhalb Jahren Vorbereitung wurde das erste europäische Wanderreit-Symposium in der Abteistadt eröffnet. "Hier gehört es hin, hier ist nicht nur ein starker Reitverein und ein berühmter Pferdemarkt, sondern auch die passende historische Kulisse", erklärte Prüms erste Bürgerin, Mathilde Weinandy mit Stolz. Sie hatte in der Geschichte gekramt und wartete mit einem historischen Datum auf. Demnach wurde bereits vor 1000 Jahren mit Vieh und Pferden genau an dem Platz gehandelt, auf dem am Donnerstag Ross und Reiter Einzug hielten. Sicherlich war nicht nur die Historie ausschlaggebend für die Standortwahl des Wanderreit-Symposiums, das gemeinsam von den Vereinen "Eifel zu Pferd" und der Reitervereinigung Prümer Land, sowie dem Pferdesportverband Rheinland-Pfalz (PSV), der deutschen reiterlichen Vereinigung (FN), der Verbandsgemeinde Prüm und der Sport und Tourismus GmbH organisiert wurde. Unter den Reitersleuten war auch Charlotte Clement zu finden - sie war die Initiatorin von "Eifel zu Pferd". Als Startschuss für eine Zukunftsvision bezeichnete der Moderator, Thomas Ungruhe von der FN, den Tag. Die Begegnung sei das Schlüsselwort für die Fachbereiche Pferdesport und Touristik. Praktische Erfahrungen haben zahlreiche Reiter bereits auf ihrem zweiwöchigen Wanderritt nach Prüm gesammelt. Aus Frankfurt, Frankreich, Belgien und Luxemburg kamen rund 130 Wanderreiter und Pferdesportliebhaber zum Symposium, das am heutigen Samstag seinen Abschluss findet. Dass Rheinland-Pfalz im Wanderreitsport eine Vorreiterrolle spiele, betonte auch Peter Fuchs, Leiter der Abteilung Weinbau und Landwirtschaft.Das Eifelland, ein Wanderreiterland

"Für Wanderreiter ist das gastgebende Rheinland-Pfalz ein Leuchtturm in Deutschland", sagte der Präsident des Landesverbandes Pferdesport Sachsen, Joachim Markgraf. Er nannte vier wichtige Eckpfeiler, um Freude am Wanderreiten zu haben: "Eine solide Ausbildung für Reiter und Pferd, Verständnis für die Natur, fachliche Kenntnisse und ein gutes Miteinander." Kreisbeigeordneter Klaus Juchmes hob das Eifelland als Reiterland hervor und nannte eindrucksvolle Zahlen. Derzeit gebe es in Rheinland-Pfalz 25 000 Pferde. "Das sind mehr, als zu der Zeit, als das Pferd noch als Arbeitstier eingesetzt wurde", sagte Juchmes. Während des ganzen Trubels standen die Pferde gelassen in der Runde und ließen das Geschehen über sich ergehen. Darüber freute sich auch Hans-Peter Hartmann von der Vereinigung der Freizeitreiter. "Dass die Pferde trotz großer Geräuschkulisse hier gelassen stehen und nicht scheuen, ist schon etwas besonderes", sagte er. Nach der Eröffnung begaben sich die Teilnehmer in das Jugendgästehaus zu Workshops und Referaten. Der Tag wurde mit einem kulturellen Angebot "Spectaculum im Fürstensaal" beschlossen.

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