Rotkohl färbt weiße Eier grün

BITBURG. Beim 39. Regionalentscheid "Jugend forscht - Schüler experimentieren" gab es am Freitag massenhaft Auszeichnungen für das zukünftige Klientel deutscher Patentamte.

Wenn Wasser auf Magma trifft, dann führt das zu einer phreatomagmatischen Eruption, erklärt Ron Simon einem Fragenden mit einer Selbstverständlichkeit, dass der Besucher sich nicht mehr traut, weiter nachzufragen. Wenige Sekunden zuvor haben Ron und sein Klassenkamerad Martin Steffens diesen Vorgang an einem Modell demonstriert, haben von oben Wasser beigefügt, von unten Luft und dann war die phreatomagmatische Eruption perfekt. Die beiden sind Schüler des Wittlicher Peter-Wust-Gymnasiums und mit ihrem Beitrag über die Entstehung der Maare beim diesjährigen Regionalwettbewerb "Jugend forscht - Schüler experimentieren" mit dabei. Insgesamt 110 Jungforscherinnen und -forscher mit insgesamt 55 Arbeiten haben an der mittlerweile 39. Wettbewerbsrunde - seit 30 Jahren unter Patenschaft der Bitburger Brauerei - teilgenommen. Gestern wurden die Arbeiten im Schulzentrum St. Matthias vorgestellt, bestaunt, bewertet und prämiert. Prämiertes gab es zum Beispiel am Stand von Friederike Pentzlin und Raphaela Brandt, beide Schülerinnen des Regino-Gymnasiums in Prüm, die sich mit unterschiedlichen Wurstsorten, deren Fettgehalt und Nährwert beschäftigt haben. "Kochschinken" lautet die Antwort, die beide geben, wenn ernährungsbewusste Mütter wissen wollen, was denn jetzt die beste Wurstsorte sei. Die habe den geringsten Fettgehalt, sagt Friederike und zeigt auf ein Diagramm, das zwischen liebevoll gebastelten Styropor-Würsten hängt. Fett macht Flecken, genau wie Tomatenmark, Rotwein oder Maschinenöl. Sandra Michels, Franz Steffens und Kai Kreusch von der Regionalen Schule Nachtsheim haben die Lösung. Genauer gesagt die Waschmittellösung, in der sie Stofffetzen mit unterschiedlichen Flecken eingeweicht haben. Verschiedene Waschmittel haben die drei getestet und kommen zu dem Ergebnis: Es gibt es tatsächlich: ein Waschpulver, dass weißer wäscht als alle anderen. Das, wobei Waschmittel oft ins Schleudern geraten, eignet sich oft zum Eierfärben. "Das ist Rotkohl", erklärt Katharina Becker und hält einem Neugierigen ein Ei vor die Nase. Das Ei ist fast weiß, "weil der Rotkohl so stark verdünnt sei", erklärt sie und zeigt auf zwei kleine rote Striche in der Mitte des Eies. Wir hatten vorher rote Beete im Eierbecher erklärt sie. Die achtjährige Katharina und ihre Freundin Sinje Lauxen besuchen die 3c der Bertrada Grundschule in Prüm. Sie sind die jüngsten Teilnehmerinnen des Wettbewerbes und haben untersucht, mit welchen Naturfarben sich Eier färben lassen. Ihr Sortiment hat Eier, die nach Kaffee duften und solche, die mit Rotkohl gefärbt wurden und jetzt grün sind. So ist die Natur. Alles andere als natürlich ist Cola. Die ist schlecht für die Zähne, wie Sarah Ludwig vom Trierer Friedrich-Wilhelm-Gymnasium nachgewiesen hat. "Die hier Anwesenden haben bewiesen, dass sie zu außerordentlichen Leistungen bereit sind", sagt Brauerei-Geschäftsführer Axel Simon bei der Preisverleihung, "auch das sollten die Medien entsprechend würdigen". Das machen wir - deshalb im Anschluss die Liste der Gewinner.

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