"SPD soll nicht außen vor bleiben"

PRÜM. Nach dem Willen der neuen Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Prüm, Rosemarie Tobie, werden die Abteistadt-Genossen auch 2004 wieder einen Bürgermeisterkandidaten stellen.

 Sie möchte künftig in der Prümer Lokalpolitik kräftig mitmischen: Die neue SPD-Chefin Rosemarie Tobie.Foto: Manfred Reuter

Sie möchte künftig in der Prümer Lokalpolitik kräftig mitmischen: Die neue SPD-Chefin Rosemarie Tobie.Foto: Manfred Reuter

Erst wenige Wochen ist Rosemarie Tobie Chefin der SPD Prüm. Die Nachfolgerin von Ex-MdL Barbara Hiltawski hat sich eine Menge vorgenommen und den Blick ganz klar nach vorne gerichtet. Eine Perspektive: Die Wahl des Prümer Stadtbürgermeisters bei den Kommunalwahlen 2004. Während sich Amtsinhaber Hansgerd Haas (FWG), inzwischen 67 Jahre, noch nicht entschieden hat, ob er noch einmal antreten wird, sind auch in den Reihen der Prümer CDU die Würfel noch nicht gefallen. Stadtverbands-chef Peter Stein: "Es ist noch nichts entschieden." Zwar wisse auch er, dass Fraktionschef Helmut Fößel hoch gehandelt werde. Aber: "Es könnten sich auch andere Konstellationen ergeben." Laut Stein geht die Prümer CDU am Wochenende in Klausur. Gut möglich, dass dabei das Thema Bürgermeisterwahl auf den Tisch komme, sagt Stein, für den nur das eine sicher ist: "Ich kandidiere nicht." Noch sind sie in der Diskussion

Auch SPD-Chefin Rosemarie Tobie kann und möchte sich nicht festlegen. Noch sei man in der Diskussion, betont sie, allerdings stehe fest, dass sich die Genossen einen geeigneten Kandidaten "ausgucken" würden. "Die SPD sollte da nicht außen vor bleiben." Ob Tobie, die erst seit September Mitglied im Verbandsgemeinderat Prüm ist, bei den Wahlen 2004 für den Stadtrat kandidieren wird, ist ebenfalls noch unklar. Das hänge von der beruflichen Belastung ab, betont die Kauffrau. Inhaltlich hat Rosemarie Tobie derweil die ersten Pflöcke eingeschlagen. Eines der von ihr bevorzugten Themen ist das Funktionieren der Ganztagsschule. An der Wandalbert-Hauptschule Prüm arbeitet sie einmal pro Woche bei der Nachmittagsbetreuung mit. Ihr Fachgebiet: Hauswirtschaft ­ Kochen für Kids. Doch damit nicht genug: Weil sie Defizite bei der Erteilung des Förderunterrichts ausmachte, nahm sie bereits vor einiger Zeit Kontakt zu Bildungsministerin Doris Ahnen auf. Nach etlichen Telefonaten mit Mainz sei es ihr zusammen mit der Schulleitung gelungen, dass zum 1. Februar eine weitere hauptamtliche Lehrkraft an die Wandalbertschule komme. "Ich helfe Herrn Blindert gerne weiter. Die Ganztagsschule liegt mir am Herzen." Und: "Die Ganztagsschule wird noch zu sehr als eine Verwahranstalt angesehen." Und weil die Bildungspolitik zu ihren Steckenpferden gehört, plant Rosemarie Tobie derzeit, ein Mitglied der PISA-Kommission für einen Vortrag nach Prüm einzuladen. Bekenntnis zum Standort Prüm

Ein weiteres wichtiges Thema ist für die 40-jährige Kommunalpolitikerin die Agrarverwaltungsreform. Auch Tobie bestreitet nicht die Notwendigkeit einer Erneuerung, legt allerdings ein deutliches Bekenntnis zum Standort Prüm ab. Tobie: "Das einzige, was für Bitburg spricht, ist die Nähe zu Trier-Saarburg." An kompetenter Stelle sei an sie appelliert worden, Argumente für den Standort Prüm zu sammeln. Deshalb ist für sie klar: "Ich bin dabei. Es dürfte nichts gegen Prüm sprechen." Mehr engagieren möchte sich Rosemarie Tobie derweil auch im Prümer City-Marketing (PCM), zumal es im Prümer Einzelhandel ihrer Ansicht nach einigen Nachholbedarf hinsichtlich des Kundenservices gebe. Aber auch ein Engagement im PCM sei für sie zurzeit eine Frage des privaten Zeitmanagements. Ihren ersten Vorstandsbeschluss präsentiert die neue Prümer SPD-Vorsitzende schließlich auch schon: Auf mittlere Sicht soll es in Prüm wieder ein SPD-Bürgerbüro geben. Solange dazu aber noch kein Geld vorhanden ist, müssen vorerst Bürgersprechstunden per Telefon vereinbart werden, und zwar montags von 9 bis 12 Uhr und 16.30 bis 18 Uhr unter 06551/985033 oder -34.

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