Sägen, suchen, spielen

DASBURG. (bec)Ob Tierspuren erraten, Zapfen-Weitwerfen oder Baumscheiben-Puzzlen: Beim Pilotprojekt "Ein Tag im Wald" haben mehr als 120 Schüler aus Deutschland, Belgien und Luxemburg kreative Aufgaben mit allen Sinnen gelöst.

"Ich war mit meinem Vater schon oft im Wald", erzählt Pascal aus Luxemburg. Zusammen mit seinen Klassenkameraden Patrick, Ricardo und Thierry und Lehrer Claude Steffen von der Förderschule in Clerf ist er nach Dasburg gekommen, um einen spannenden Vormittag im Wald zu verbringen. Kaum hat er dies verraten, wird er von Förster Jakob Richarz aus Körperich schon auf die Probe gestellt: "Dann müsstest du ja wissen, wie dieser Baum heißt." Kein Problem für Pascal, der das Holzstück als Fichte identifiziert. So wie die Vier aus Luxemburg sind an diesem Morgen auch Gruppen der Förderschulen Prüm, Bitburg und St. Vith auf dem Waldparcours unterwegs. Der Erlebnistag in der Natur ist sowohl für die Schüler als auch Betreuer in dieser Größenordnung eine Premiere. "Die Idee stammt von Lehrern der Astrid-Lindgren-Schule in Prüm", erzählt Reiner Skischally, Förster und Leiter des Waldjugendheims Dasburg. "Diese Aktion gab es versuchsweise mit Prümer Schülern schon einmal im vergangenen Jahr. Dieses Jahr sollte es nun etwas internationaler sein." Kräftig unterstützt wurden die Initiatoren vom Verein "Islek ohne Grenzen". "Wir wollen behinderten Menschen die Gelegenheit geben, den Wald zu erleben. Das soll jeder nach seinen Fähigkeiten tun", sagt Skischally. Von Zwang kann bei Patrick, Pascal, Ricardo und Thierry auch gar keine Rede sein: Kaum ist eine Aufgabe erfüllt, warten sie schon ungeduldig auf die nächste. Mit großem Interesse verfolgen sie die Ausführungen des Försters über Holz- und Tierarten, Waldarbeiterwerkzeuge und Felle. Als Jakob Richarz eine Pause vorschlägt, wollen sie davon erst mal nichts hören. Außerdem ist die Station "Schnellsägen" ohnehin viel spannender. Lehrer Claude Steffen von dem Vormittag im Wald begeistert: "Ich finde es schön, dass meine Schüler für so viele Sachen zu begeistern sind." Ein voller Erfolg ist die Aktion auch für Förster Jakob Richarz: "Das hier ist auch für mich eine neue Erfahrung und sehr interessant. Es ist nämlich das erste Mal, dass ich so eine Waldführung mit behinderten Kindern mache."

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