"Schönen guten Tag, Ihre Papiere bitte"

Mit rund 30 Mann, mehreren Wagen sowie Motorrädern war die Polizei gestern auf der B 51 zwischen Bitburg/A 60 und Trier im Einsatz. Bei der Kontrolle nahmen die Polizisten vor allem den Schwerlastverkehr ins Visier. 35 LKW-Fahrer gingen ihnen ins Netz, davon zehn wegen zu hoher Geschwindigkeit, sieben weitere überholten trotz des für LKW geltenden Überhol-Verbots.

Bitburg/Meilbrück. Treffpunkt Tankstelle: Polizeiwagen nach Polizeiwagen rollte gestern auf den Parkplatz hinter der Meilbrück ein. Jeden Monat kontrollieren rund 30 speziell geschulte Polizisten aus dem gesamten Bezirk Trier den Schwerlastverkehr. Diesmal führte sie die turnusgemäße Kontrolle an die "Bitburger". "Wir setzen auf der B 51 deshalb einen Schwerpunkt, weil die Verkehrsdichte so hoch ist, und es passieren dort auch immer wieder schwere Unfälle", sagt Ulrich Müller, Erster Polizeihauptkommissar von der Polizeidirektion Wittlich, die den Groß-Einsatz koordiniert.

Das Problem: Fahrer warnen sich gegenseitig über Funk



Im Jahresschnitt werden 17 000 Fahrzeuge täglich auf der B 51 verbucht. "Zu Spitzenzeiten sind es aber bis zu 26 000 Fahrzeuge täglich", sagt Müller und betont: "Gerechnet auf diese Verkehrsdichte, ist die B 51 nicht besonders unfallträchtig. Aber dort kommt es etwas häufiger zu Unfällen mit Personenschaden." Bei elf Prozent aller Unfälle im Bezirk Trier kämen Menschen zu Schaden, auf der B 51 seien es mit 13 bis 14 Prozent etwas mehr. "Bedenkt man, dass der Schwerlastverkehr etwa ein Drittel auf der B 51 ausmacht, ist der Anteil von Schwerlastverkehrs-Unfällen sehr gering", sagt Müller und verweist auf die jüngsten tödlichen Unfälle (der TV berichtete mehrfach), an denen kein Lastwagen beteiligt war.

Dennoch denken viele, dass ein Transit-Verbot die Straße sicherer machen könnte. LKW provozieren Überholmanöver, heißt es. Oder machen das Überholen teils schwierig, weil sie selber schon sehr schnell fahren, obwohl für LKW eigentlich Tempo 60 gilt. Schließlich ist die B 51 keine Kraftfahrstraße. Und für LKW gilt Überholverbot. Auch die Polizei weiß, dass viele LKW schneller auf der B 51 unterwegs sind oder sich beim Überholen "Elefanten-Rennen" liefern. Deshalb standen Geschwindigkeits-Verstöße und Überholverbots-Missachtung des Schwerlastverkehrs im Vordergrund des Groß-Einsatzes.

Doch ausgerechnet gestern blieb alles auffallend unaufgeregt. "Das ist unser Problem. Bei einer Groß-Kontrolle auf der B 51 warnen sich die Fahrer über Funk. Das ist in zehn Minuten rund", erklärt Müller. Zudem sind den Polizisten gestern extrem viele Fahrer mit BIT-Kennzeichen aufgefallen, die per Lichthupe auf die Kontroll-Stationen aufmerksam gemacht haben.

Dennoch: In nur wenigen Stunden verbucht die Polizei am Ende ihres Einsatzes 35 Verstöße von Schwerlastfahrern (siehe Extra). Zudem fallen 31 Autofahrer auf, die zu schnell unterwegs waren, von denen 17 wegen der Höhe ihrer Geschwindigkeit sogar eine Ordnungswidrigkeits-Anzeige bekommen. Zwei weitere Autofahrer wurden wegen Überholens trotz Überholverbot angezeigt. Extra Kontroll-Ergebnis: Im Schwerlastverkehr fielen gestern zehn Fahrer auf, die zu schnell waren, sieben wegen Missachtung des Überhol-Verbots, fünfmal war die Ladung nicht richtig gesichert, fünf haben Lenkzeiten nicht eingehalten, einer hatte überladen, ein Fahrzeug hatte Überlänge, einen Fahrer eines Schwertransports wurde die Weiterfahrt untersagt, weil er kein sachkundiges Begleitpersonal dabei hatte, einer fiel mit Handy am Ohr während der Fahrt auf und vier Schwerlastfahrer wurden wegen Missachtung der Gurt-Pflicht verwarnt. Polizeihauptkommissar Ulrich Müller: "Das ist nicht die große Menge, aber solche Einsätze lohnen sich, weil wir Präsenz zeigen."

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