Schüler bestreitet Amoklauf-Drohung

Der Amoklauf, der auf einer Schulbank im Foyer des St. Willibrord Gymnasiums in Bitburg angedroht wurde, sich dann aber als übler Scherz entpuppte, beschäftigt weiter die Trierer Staatsanwaltschaft.

Bitburg. (scho) "Ich laufe Amok und werde mich rächen am 28.10.2008" stand auf einer Schulbank im Foyer des Bitburger St. Willibrord Gymnasiums. Die Androhung war namentlich unterschrieben. Doch der, dessen Namen dort stand, war nicht derjenige, der es geschrieben hat. Das hatte die Bitburger Polizei rasch ermittelt (der TV berichtete), und dieses Ermittlungsergebnis wird nun auch von der Trierer Staatsanwaltschaft bestätigt. Offenbar wurden Handschriften analysiert. "Der namentlich angegebene Schüler kann die Schrift nicht aufgebracht haben", sagt der leitende Oberstaatsanwalt Horst Roos und ergänzt, dass sich bei der Handschrift-Analysen ein "Hinweis auf einen anderen Schüler" ergeben habe. Dieser bestreite aber, der Verursacher gewesen zu sein. Deshalb sagt Roos: "Es sind noch weitere Ermittlungen erforderlich."

Die Schulbank-Schmiererei hatte Ende Oktober für Verunsicherung unter der Schüler- und Elternschaft des Gymnasiums gesorgt. Die Schulleitung hatte es den Eltern freigestellt, ob sie ihre Kinder an dem betreffenden Tag in den Unterricht schicken oder nicht. Am 28. Oktober blieben die Klassen dann weitgehend leer, dafür waren aber zahlreiche Polizisten in Zivil in der Schule unterwegs (der TV berichtete).

Die Polizei Bitburg ging von Beginn an davon aus, dass es sich nur um einen "üblen Scherz" handelte und keine wirkliche Bedrohung bestand. Strafbar sind aber nicht nur Straftaten selbst, sondern auch deren Androhung, wenn dadurch der "öffentliche Frieden gestört wird", wie Roos erklärt. Der Staatsanwalt ergänzt: "Dabei kommt es nicht darauf an, ob ein solcher Amoklauf ernsthaft beabsichtigt war oder eher im Sinne eines Schülerstreiches aufzufassen ist. Entscheidend ist die Eignung zur Friedensstörung. Diese war nach den bisherigen Ermittlungen gegeben."

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