Schluss mit dem Leerstand am Eck

Schon bald zieht in die Bitburger Traditionswirtschaft "Zangerles Eck" neues Leben ein: Nach zwei Jahren des Leerstands wird es dort bald italienische Spezialitäten zu kosten geben. Ein Gastwirt, der bereits in Daun, Wittlich und Hillesheim Restaurants betreibt, eröffnet es unter dem neuen Namen "Lo Stivale".

 Lange hat es leer gestanden. Doch kommende Woche zieht in „Zangerles Eck“, wo einst die „Bavaria-Brauerei“ stand, neues Leben ein. TV-Foto: Katharina Hammermann

Lange hat es leer gestanden. Doch kommende Woche zieht in „Zangerles Eck“, wo einst die „Bavaria-Brauerei“ stand, neues Leben ein. TV-Foto: Katharina Hammermann

Bitburg. (kah) Kopfschüttelnd steht ein alter Mann auf der gegenüberliegenden Straßenseite und blickt hinüber zum "Zangerles Eck". Zwei ganze Jahre habe das leer gestanden, sagt er und guckt vorwurfsvoll. Vielleicht weil das Haus an einer so zentralen Stelle Bitburgs liegt? Vielleicht, weil es eine Bitburger Traditionswirtschaft mit langer, bewegter Geschichte ist? Vielleicht, weil es einen durchaus vermögenden Besitzer hat?

Warum auch immer der Mann so grimmig guckt, bald ist mit dem Leerstand Schluss. Denn am Donnerstag, 24. September, wird "Zangerles Eck" wieder öffnen. Allerdings keineswegs als Filiale des Starfrisörs Udo Walz, wie am 1. April im Trierischen Volksfreund zu lesen war. Denn bei dieser Nachricht handelte es sich um einen Aprilscherz. Sondern als Restaurant. Ab Donnerstag kann man in der Traditionswirtschaft, die wie das Simonbräu und das Eifelbräu der Bitburger Brauerei gehört, italienische Spezialitäten essen. Der neue Pächter Raimondo Bartolini, der bereits in Wittlich, Daun und Hillesheim Restaurants betreibt, öffnet das Eck unter dem neuen Namenszusatz "Lo Stivale", italienisch für "der Stiefel".

Darüber dürften sich wie der alte Mann allerdings nicht nur die Schleckermäuler Bitburgs freuen, sondern alle, die die Geschichte des so zentral gelegenen Hauses kennen. Wie auch eine Inschrift gleich neben dem Eingang bekundet, stand nämlich dort vor 150 Jahren die Braustätte der Familie Zangerle: die "Bavaria-Brauerei": Der ehemalige Bitburger Bürgermeister Franz Sales Zangerle hatte die Brauerei für seinen Sohn Wilhelm gekauft. Anno 1905 heiratete die Tochter des Hauses, Anna Clara Zangerle, Bertrand Simon und schuf so eine verwandtschaftliche Verbindung zur Bitburger Brauerei. Als Anna Claras Bruder Ernst im Jahr 1931 unerwartet starb, übernahm die Bitburger Brauerei das Haus Zangerle. 1944 - und auch daran dürften sich einige Bitburger noch schmerzlich erinnern - wurde das Haus im Bombenhagel vollständig zerstört. Genau ein Jahrzehnt später entstand der neue Bau, in den nun schon bald wieder Leben einziehen soll.

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