Schluss mit der Kurverei im Süden

BITBURG. Noch in diesem Jahr könnte der Kreisel Echternacher Straße/ Industriestraße realisiert werden. Doch das Vorhaben ist angesichts anderer dringender Straßenbaumaßnahmen nicht unumstritten.

Wohl für lange Zeit der letzte Kreisel Bitburgs soll am Stadtausgang Richtung Wolsfeld entstehen. Er soll den Verkehr aus Richtung Luxemburg und von der B 51 her kommend kanalisieren und in Richtung Saarstraße leiten. Bisher ist der Weg für Autofahrer aus diesem Bereich in den stark frequentierten Süden eher beschwerlich. Insgesamt rund eine Million Euro sollen dafür ausgegeben werden, den Verkehr in diesem Bereich neu zu ordnen. Dazu soll von der Echternacher Straße eine neue Verbindung zur tiefer gelegenen Industriestraße gebaut werden. Die neue Straße soll mittels eines Kreisverkehrs an die Echternacher Straße angebunden werden.Entlastung für die Menschen in der Diekircher Straße

Für den Kreisel spricht außerdem, dass die Diekircher Straße von Verkehr entlastet wird. Im Gegensatz dazu führt die neue Verbindungsstraße durch ein Gebiet, dass rein gewerblich genutzt wird. Doch damit nicht genug. Derzeit ist die Industriestraße in einem jämmerlichen Zustand. Zudem ist die Einmündungssituation im Bereich Hela-Markt/ Berufsbildungsförderungszentrum alles andere als übersichtlich und zufrieden stellend. Kommt der Kreisel und die neue Verbindung, wird sich auch dort etwas ändern. Ob das seit Jahren in der Planung befindliche Projekt überhaupt in Angriff genommen wird, ist derzeit noch nicht endgültig klar. Hermann-Josef Rass (CDU) äußerte in der Sitzung des Bauausschusses seine Bedenken in Sachen Kreisel. Er war der Meinung, dass es im Stadtgebiet viele andere Straßenprojekte gebe, die sicher notwendiger wären. Zudem werde das Geld immer knapper. Da sei für solch einen Kreisel wohl kein Geld mehr da. Als Beispiel für wichtige Straßenprojekte, die nötiger anzugehen wären, nannte Rass den provisorischen Kreisel im Bereich Annenhof/Krankenhaus. Der wurde vor Jahren ursprünglich nur für einen vorher feststehenden Zeitraum auf der Straße aufgemalt und sollte dann wieder verschwinden. Doch die neue Verkehrsregelung entschärfte die Verkehrssituation in diesem Bereich so sehr, dass aus dem Provisorium ein Dauerzustand wurde. Von der Gestaltung her ist dieses Kreisverkehrsplätzchen jedoch nicht mit den sonst eher großzügig gestalteten übrigen Bitburger Kreisverkehrsplätzen zu vergleichen. Die von Rass ins Feld geführten Argumente bewogen die übrigen Mitglieder des Bauausschusses jedoch nicht, gegen den notwendigen Entwurf des Bebauungsplans für den Bereich "Kreisverkehrsplatz Echternacher Straße - Industriestraße" zu stimmen. Denn, so war sich eine breite Mehrheit der Mitglieder einig, sei das "Ja" zum Planentwurf nicht unbedingt auch ein "Ja" zum Bau. Es gehe erst einmal darum, im Verfahren weiterzukommen. Trotz dieser Beteuerung sieht es jedoch so aus, als ob noch in diesem Jahr mit dem Beginn des Kreiselbaus gerechnet werden kann. Denn nach Auskunft der Stadtverwaltung hat der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) eine Förderung des Projekts zugesagt. Außerdem steht und fällt die Verbesserung der Straßensituation in der Industriestraße mit dem Bau des Kreisels und der Verbindungsstraße. Tut sich nichts am Kreisel, gibt es auch keine Förderung für neuen Asphalt in der Industriestraße. Und noch etwas spricht für den Bebauungsplan. Er gibt der Stadt auch die Möglichkeit, planungsrechtlich auf Gewerbeflächen im Bereich des alten Aldis Einfluss zu nehmen. Derzeit sind dort eine Tanzschule und ein Sonderposten-Markt angesiedelt.

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