Schmerzhafte Überschwemmung

METTENDORF. Die Spuren der Überschwemmung an Fronleichnam sind in Mettendorf beseitigt - die Angst vor dem nächsten Unwetter aber bleibt.

Mehrmals jährlich sammelt sich seit der Flurbereinigung in den 80er Jahren am Ortsrand von Mettendorf Wasser an, das von einem Einflussrohr nicht gehalten werden kann. Die Folge: Zusammen mit Schlamm und Geröll fließt das überschüssige Wasser, welches durch das Rohr nicht gefasst werden kann, den Hang herab bis in die Ortsmitte. Zuletzt geschehen ist dies an Fronleichnam vergangene Woche: Eine Schlammlawine überflutete Straßen, Keller und Garagen (der TV berichtete). Anwohner der betroffenen Straßen "Im Kiemen" und "Im Fronhof" fordern bereits seit Jahren, etwas gegen die immer wieder zurückkehrenden Schlammlawinen zu unternehmen - bisher jedoch ohne Erfolg. Mehrmals bereits haben sie Walter Klein, den bisherigen Ortsbürgermeister von Mettendorf, sowie den Gemeinderat mit der Problematik konfrontiert. Eine Anwohnerin, die besonders stark betroffen ist, hat sogar Fotos von ihrem Keller an den Gemeinderat geschickt. Bei der jüngsten Überschwemmung an Fronleichnam musste Bürgermeister Klein erneut Prügel hinnehmen - und das im wahrsten Sinne des Wortes: Ein Anwohner schlug ihm mit einem Stock auf sein Bein. "Wegen der Überschwemmungen hat es schon mehrere Ortstermine gegeben", sagt Klein zum TV . "Es wurden auch schon Veränderungen vorgenommen, um das Problem zu beheben. Wenn allerdings so viel Wasser kommt, wie das vergangene Woche der Fall war, sind wir machtlos."Ingenieur soll Lösung vorschlagen

Klein sagt, dass es auch schon vor der Flurbereinigung Überschwemmungen in Mettendorf gegeben habe - das belegen Fotos aus dem Jahr 1963. "Diese Überschwemmungen waren jedoch lange nicht so häufig und so schlimm, wie das heute ist", sagt Klein. Die Schwierigkeit sei, an die Problemstelle im Hang heranzukommen. "Dort kommen wir mit keinem Bagger bei. Alles, was wir tun können, müssen wir mit Handarbeit machen." Dass aber etwas unternommen werden muss, ist auch dem am Sonntag neu gewählten Ortsbürgermeister von Mettendorf, Paul Lentes, klar. Da er bisher Erster Beigeordneter war, ist ihm die Situation bekannt. Lentes verspricht, so schnell wie möglich etwas zu unternehmen: "Es ist offensichtlich, dass die bisher vorgenommen Maßnahmen nicht ausreichend sind", sagt Lentes. "Wir haben bereits Kontakt aufgenommen mit Bürgermeister Norbert Schneider. Als nächsten Schritt schalten wir einen Ingenieur der Firma Berg und Partner ein, die in der Verbandsgemeinde Neuerburg für die Kanalisierung zuständig ist." Sobald der sich das angeschaut hat, werde man den Bauausschuss dazu nehmen und Lösungsvorschläge diskutieren. Die Mettendorfer Anwohner hoffen derweil, dass dies nicht allzu lange dauert. Das nächste Unwetter kommt mit Sicherheit - und dann stehen Schlamm und Geröll wieder vor ihrer Haustür.Was brennt Ihnen auf den Nägeln? Mailen Sie uns ihr Thema an thema@volksfreund.de. Wir bringen es voran.

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